Andacht vom 02.03.2008:
Was an den Ohren?
Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht. Hebräer 3,7.8
Irgendwie beeindruckt hat er mich doch, dieser ganz spezielle Männergesang. Bei keiner Vortragsreihe durfte er fehlen. Zu hören war er meist im Zusammenhang mit Themen wie "Taufe" oder "Wiederkunft", und sowohl Text als auch Melodie richteten sich vorrangig an entscheidungsschwache Zeitgenossen aus säkularen Kreisen. "Gott rufet noch. Willst du nicht endlich hören?" Das kam meist rüber wie Donnerhall - und war für manchen exakt die richtige Botschaft zur richtigen Zeit.
"Gott rufet noch!" Glücklicherweise tut er das bis heute; und das ist gut so, denn solange er noch ruft, solange ist noch Hoffnung für die Welt - und für manchen, der sich bis heute nicht entscheiden kann oder will. Wie lange wird noch Zeit sein?
Manchmal betrifft dieses Rufen Gottes allerdings nicht nur die großen Fragen der Ewigkeit, sondern schon wesentlich diesseitigere Angelegenheiten, und da wird es dann meistens höchst interessant. Er ruft uns nämlich schon in diesem Leben an den Platz, den er sich für uns gedacht hat, und möchte uns dazu befähigen, diesen Platz mitten in der Welt sinnvoll und verantwortungsbewußt auszufüllen. Die Bandbreite seiner Möglichkeiten übersteigt dabei allerdings nicht selten unsere Vorstellungskraft, denn diese Möglichkeiten umfassen keineswegs nur die "geistlichen" bzw. "heilenden oder helfenden" Berufe, und sie enden ganz gewiss nicht dort, wo das Leben interessant wird.
"Gott rufet noch!" Genau so ist es, und sein Ruf gilt Frauen und Männern aus allen Schichten der Bevölkerung, allen gesellschaftlichen Kreisen und allen Bereichen der Arbeitswelt. Er braucht seine Leute nämlich überall: in der Politik und in der Wirtschaft, an Universitäten und in Konzernzentralen, an Werkbänken und OP-Tischen, und selbst das Militär ist nicht gänzlich davon ausgenommen (Apg 10). Weil er sein großes Ziel bis heute nicht aufgegeben hat, "dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1 Tim 2,4), braucht er selbst in den gewöhnungsbedürftigsten Umfeldern Menschen, die er als seine "Kontaktpersonen" einsetzen kann.
"Gott rufet noch!" Und ganz unter uns: Sein Rufen gilt auch dir und mir. Schon einmal darüber nachgedacht? Höre genau hin und sei bereit, dich von ihm an den Platz stellen zu lassen, an dem er dich gerne haben möchte. Es könnte die größte Überraschung deines Lebens werden!
Friedhelm Klingeberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.