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Andacht vom 19.04.2008:

Hoch soll er leben! - Oder doch kreuzigen?

Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel! Johannes 12,13

Die Straßen sind abgesperrt. An den Rändern drängen sich die Menschen. Da plötzlich die offene Staatskarosse! Jubel brandet auf. Endlich kann man ihn sehen, ihm zuwinken. Er lächelt gütig und winkt zurück. Wir alle kennen solche Bilder. In der DDR war man allzu oft gehalten, mit so genannten "Winkelementen" die "Herren" zu begrüßen. Heute jubelt man freiwillig Fußballern, Filmstars, Popidolen und gekrönten Häuptern zu. Sogar der eine und andere Politiker soll so etwas manchmal noch erleben.

Ähnliche Szenen haben sich abgespielt, als Jesus in Jerusalem einzog. Getragen von einer Welle der Sympathie und Hoffnung jubelte ihm die Masse zu: "Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel!" Jesus würde das Land retten und den Besatzern zeigen, dass er der wahre König ist. Doch anders, als sie dachten, ist er ein Retter, der nicht mit militärischer Gewalt Freiheit und Menschlichkeit schafft, sondern der mit Sanftmut und Liebe die Herzen der Menschen zu erreichen sucht. Das kam unerwartet! Diese Art der Rettung schien ihnen angesichts der Bedrückung schwach und unnütz. Fünf Tage später schrien die, die ihm gerade noch zugejubelt hatten, enttäuscht: "Kreuzige ihn!"

Was sich damals abspielte, wiederholt sich immer wieder. Eine Zeit lang werden sie bejubelt: die Staatsmänner, Politiker, Schauspieler, Sänger, Helden und Idole. Doch dann enttäuschen sie unsere Erwartungen. Das Glück, das sie schenken, ist von kurzer Dauer. Denn es ist und bleibt ein von Menschen erdachtes Glück. Das Glück, das Jesus schenkt, ruht auf dem Vertrauen in die Liebe. Er sagt, dass Gott der Ursprung aller Liebe ist. So schöpft er in seinem Angebot nicht aus menschlichen, sondern aus göttlichen Quellen. Deshalb beugt er sich nicht den Erwartungen an ihn, sondern versucht beharrlich, der Liebe Gottes zu uns menschliche Gestalt zu geben. Diese Liebe lässt sich lieber kreuzigen als den Menschen vorzugaukeln, anders als über ihr Herz würde es Befreiung und Menschlichkeit geben. Jesus ist kein Weltverbesserer mit revolutionärem Gesellschaftskonzept. Die Revolution, die er anstiften will, beginnt im Herzen der Menschen und nicht in der Gestaltung einer perfekten Gesellschaft. Vielen Menschen seiner Zeit war dieser Weg zu unsicher und zu kraftlos. Muss es uns nach den ungezählten Erfahrungen mit falschen Rettern genauso gehen? Dass wir Jesus zujubeln, ist nicht nötig. Dass wir ihm zuhören, um so mehr.

Michael Götz

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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