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Andacht vom 20.04.2008:

Das war knapp!

Schließlich war Jesus mit der Frau allein. Da stand er auf und fragte sie: "Wo sind jetzt deine Ankläger? Hat dich denn keiner verurteilt?" "Nein, Herr", antwortete sie. "Dann verurteile ich dich auch nicht", entgegnete ihr Jesus. "Geh, aber sündige nun nicht mehr!" Johannes 8,9-11 (Hoffnung für alle)

Eine Frau, die auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden war, wird zu Jesus "geschleppt" und liegt nun als Häufchen Elend vor ihm auf der Erde. Sie wartet auf die beiden schrecklichen Worte: "Steinigt sie!" Auf Ehebruch steht nach jüdischem Gesetz der Tod durch Steinigung. Sie weiß das, und ihr ist klar, was sie erwartet. Ankläger sind genug da und Leute, die schon nach Steinen Ausschau halten, auch. Doch das Todesurteil bleibt aus. Warum?

Jesus von Nazareth, aus dessen Mund es eigentlich kommen sollte, stellt sich auf ihre Seite. Nicht, dass er ihre Sünde "unter den Teppich" kehrte. Nein, ganz und gar nicht! Aber ihm ist es gegeben, in ihr Herz und zugleich in das der Ankläger zu schauen. Und was er bei der Frau sieht - wohl Angst und Reue -, lässt ihn den Mantel der Barmherzigkeit und Vergebung über die Sünderin ausbreiten. Was er dagegen in den Herzen der Ankläger entdeckt - wohl Selbstgerechtigkeit und sorgfältig unter Verschluss gehaltene Sünden -, veranlasst ihn, sie wortlos, aber für alle sichtbar als das bloßzustellen, was sie sind: "fromme" Heuchler. (V. 8)

Der biblische Bericht lässt nicht erkennen, ob die Frau mitbekommen hatte, dass die Ankläger fluchtartig den Rückzug angetreten hatten. Wenn ja, dann wird sie ein wenig Hoffnung geschöpft haben. Doch noch viel mehr, als sie Jesus sagen hörte: "Dann verurteile ich dich auch nicht... Geh, aber sündige nun nicht mehr!"

Überwältigende Liebe und Barmherzigkeit! Welch eine Erfahrung, wenn ein Mensch, der zu Recht ein "Schuldig!" erwarten muss, statt dessen das erlösende "Begnadigt!" hören darf.

Stehen nicht auch wir immer wieder schuldbeladen vor Gott und müssten eigentlich von ihm "schuldig" gesprochen werden? Und haben wir nicht auch erfahren, dass es wahr ist, was im Johannesevangelium steht: "Denn nicht der Vater spricht das Urteil über die Menschen, er hat das Richteramt vielmehr dem Sohn übertragen" (Jo 5,22 Hfa)?

Sollte uns das nicht trotz aller Schuld immer wieder Mut machen? Denn der "Sohn" ist immer noch derselbe wie damals, als er zu der Ehebrecherin sagte: "Dann verurteile ich dich auch nicht!" Wer zu ihm kommt, den stößt er nicht von sich, sondern schenkt Vergebung und einen neuen Anfang.

Heiner Lachmann

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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