Andacht vom 14.06.2008:
Unter die Haut gespritzt
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater Wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Lukas 12,32
Am 15. Oktober 2004 ging folgende Meldung um die Welt: In den USA ist erstmals das Implantieren von Mikrochips in Menschen genehmigt worden. Die amerikanische Zulassungsbehörde für medizinische Geräte FDA (Food and Drug Administration) gab dem Unternehmen Applied Digital in Florida die Genehmigung für die Vermarktung des "VeriChips", der unter die Haut gespritzt und über Funkwellen aktiviert werden kann.
Viele loben den reiskorngroßen Chip, da er alle Daten eines Menschen aufnehmen und so im Notfall wichtige Informationen liefern kann. Andere warnen davor, dass er zur totalen Überwachung der Bürger missbraucht werden könnte, besonders dann, wenn er mit satellitengesteuerter Navigationstechnik verbunden wird.
"Segen und Fluch" - wie so oft dicht beieinander. So titelte auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung den Artikel zum VeriChip: "1984 unter der Haut". Der Bezug zu George Orwells Roman vom totalen Überwachungsstaat ist nicht zu übersehen.
Möglicherweise dachte angesichts der Meldung über den VeriChip mancher "prophetisch beschlagene" Christ an die Zeit der großen Trübsal. Da haben wir es doch: nicht kaufen und verkaufen, wenn man nicht über bestimmte Daten verfügt! Ist der VeriChip der Anfang hierfür?
Ich gebe mich nicht mit solchen Überlegungen ab, da ich sie für müßig halte. Niemand kann heute sagen, ob solch ein elektronischer Winzling jemals in Verbindung mit von der Bibel vorhergesagten religiösen Entwicklungen stehen wird. Es ist sicher gut, wenn wir das prophetische Wort ernst nehmen, aber wir sollten uns nicht auf Spekulationen einlassen, die nur Unsicherheit und Angst vor der Zukunft schüren. Nicht umsonst sagt [Jesus: "Fürchte dich nicht!" Er will Mut machen, nicht Ängste anheizen. Deshalb rät er: "Fragt nicht danach, was ihr essen oder trinken sollt, und macht euch keine Unruhe." (V. 29)
Wer fest auf Gottes Wort vertraut und seinen Zusagen Glauben schenkt, weiß sich in Gottes Hand geborgen und kann der Zukunft gelassen entgegensehen.
Peter U. Limberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
