Andacht vom 30.08.2008:
Echt verstehen was Gott will
Darum lassen wir auch von dem Tag an, an dem wir's gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, dass ihr des Herrn würdig lebt, ihm in allen Stücken gefallt und Frucht bringt... Kolosser 1,9.10
"Das wäre geschafft", mögen sich die Bauleute im alten Ägypten gesagt haben, als sie das Handwerkszeug für die große Pyramide zu Gizeh beiseite legten, um ihr Wunderwerk zu betrachten. Und 4.000 Jahre danach ist sie immer noch in ihrem ursprünglichen Zustand zu bewundern - von leichten Schäden einmal abgesehen.
Viele Menschen stellen sich eine Bekehrung so ähnlich vor. Man "baut" sich ein neues Leben, das sich an Gott und seinem Wort orientiert, und wartet dann nur noch auf das Himmelreich. Doch wir sind keine fertigen Monumente, sondern Organismen, die sich entwickeln. Unsere Hinwendung zu Gott war keine Fertigstellung, sondern ein Anfang. Diesem folgt ein längerer Reifeprozess, so wie nach der Geburt. Und es gibt auch für Christen Gefahren, die ihrem Wachstum schaden können.
In unserem Andachtstext bittet der Apostel Gott, dass er die Gläubigen "... mit all der Weisheit und Einsicht erfüllt, die sein Geist euch schenkt, und dass er euch erkennen lässt, was sein Wille ist." (V. 9 GNB).
Weiter sagt er: "... euer Leben [soll] als Frucht gute Taten aller Art" hervorbringen, und ihr sollt immer besser verstehen, was Gott von euch will (V. 10b GNB). Und sein Zeitgenosse Jakobus rät der Gemeinde nicht etwa, verschiedene Glaubenskurse zu belegen, um in der Erkenntnis zu wachsen, sondern: "Wenn es aber unter euch welche gibt, die nicht wissen, was sie in einem bestimmten Fall tun müssen, sollen sie Gott um Weisheit bitten, und Gott wird sie ihnen geben." (Jak 1,5 GNB)
Es geht darum, dass ich den Willen Gottes für mich erkenne. Gemäß 1. Thessalonicher 2, 4 hat Gott uns seine Botschaft anvertraut und will außer uns auch andere Menschen retten. Dabei wird den Nachfolgern Jesu nicht vorgeschrieben, wie sie das anstellen sollen. Aber wenn wir Menschen helfen, die göttliche Wahrheit zu erkennen, tun wir das, was Gott möchte.
Auch für unser persönliches Glaubenswachstum brauchen wir Einsicht in den Willen Gottes. Und ähnlich wie in der Beziehung zu meiner Ehefrau drücke ich meine Liebe zu Gott auch durch ein bestimmtes Verhalten aus. Diese Freundschaft bietet die Gewähr dafür, dass mein Glaubensleben nicht stagniert, sondern für meine Mitmenschen und mich selbst zum Segen wird.
Albrecht Höschele
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
