Andacht vom 01.04.2009:
Da capo?
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen; dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele. Markus 10,45
Entführt! Die Archäologin Susanne Osthoff wird im Irak als erste deutsche Staatsbürgerin Opfer einer Entführung. Die deutsche Regierung setzt alle Hebel in Bewegung, die Entführte zu befreien. Ihre Familie wendet sich über das Fernsehen mit Videobotschaften an die Entführer und fleht um das Leben der Geisel. In zahlreichen Städten finden Mahnwachen statt. Sogar Vertreter muslimischer Organisationen in Deutschland appellieren an die Geiselnehmer im Irak, die Geisel freizulassen. Dann ist es endlich soweit: Der Bundesaußenminister tritt sichtlich erleichtert vor die Fernsehkameras und Mikrofone, um die frohe Botschaft zu verkünden: Susanne Osthoff ist frei! Die Zahlung eines Lösegeldes, über dessen Höhe die Medien spekulieren, wird dementiert, gilt aber dennoch als sicher.
Dann gibt die Befreite in einem Fernsehinterview zu Protokoll, sie wolle nach kurzer Zeit wieder in den Irak zurück kehren. Fassungslosigkeit wohin man schaut. Gerade noch mit dem Leben davongekommen, und sich dann wieder in Lebensgefahr begeben? Wie haben sich die Beamten und Diplomaten im Auswärtigen Amt für die Befreiung eingesetzt! Weder Kosten noch Mühen gescheut, alle Hebel in Bewegung gesetzt, sich Nächte um die Ohren geschlagen! Der Preis, den Vater Staat für die Befreiung seiner Bürgerin hat zahlen müssen, war sicherlich nicht gering.
Der Preis, den unser himmlischer Vater für unsere Befreiung aus der Gefangenschaft der Sünde und Gottesferne bezahlt hat, ist demgegenüber unermesslich und unvergleichlich hoch gewesen. Nichts war ihm zu teuer. Seine Liebe war so groß, dass er in Jesus zu uns kam und für uns ans Kreuz ging. Gott hat die Erlösung nicht Steuergelder gekostet, sondern das Leben seines eigenen Sohnes.
Das lässt mich fragen: Bin ich mir bewusst, was Gott um meinetwillen eingesetzt hat? Wie wertvoll muss ich ihm sein! Wie dankbar bin ich dafür, dass er sich mir in solcher Liebe zugewandt hat? Bin ich geneigt, mich nach meiner Befreiung wieder gefangen nehmen zu lassen oder will ich wie ein befreites Kind Gottes leben? Wie könnte ich andere darauf aufmerksam machen, dass sie für Gott wertvoll sind? Wie kann ich meiner Dankbarkeit Gott gegenüber heute Ausdruck verleihen?
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Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
