Andacht vom 02.04.2009:
Auf dem Weg nach unten?
Die Erde ist entweiht von ihren Bewohnern; denn sie übertreten das Gesetz und ändern die Gebote und brechen den ewigen Bund. Jesaja 24,5
Inhaltsschwer sind die Worte, die der Prophet Jesaja seinem Volk vorhält. Unselige Zustände waren damals - und sind auch heute - zu beklagen. Was gibt es nicht alles in der Welt, was "zum Himmel schreit"? Weltverbesserer haben seit jeher viel zu bemängeln. Nur: Es ist zu einfach, in diesen Chor der Lamentierenden einzustimmen.
Wir alle gehören zu den Erdbewohnern und müssen uns verantworten für den Zustand, in dem sich die Erde zu unseren Lebzeiten befindet. In diesem Bewustsein sollte es uns möglich sein, in Familie und Ortsgemeinde ein gutes Vorbild abzugeben. Ralph Waldo Emerson meint hierzu: "Was hinter uns und vor uns liegt, ist nichts, verglichen mit dem, was in uns liegt." Wie tief muss man da bohren?
Der Prophet spricht von Entweihung. An anderer Stelle heißt es: "Der Fluch frisst das Land." Woher kommt dies? Jesaja nennt den Grund: die Missachtung der von höchster Stelle gegebenen Gesetze und Gebote. Unbekümmert tut jeder das, was ihm gefällt und in den Sinn kommt. Durch die Abkehr von Gottes Ordnungen liegt kein Segen auf selbstgefälligem Handeln, und auch das demokratische System versagt. Die Zeitungen berichten täglich von Kollisionen auf allen Gebieten menschlichen Zusammenlebens.
Kann eine spezielle Politik einen paradiesischen Zustand wiederherstellen? Ist vielleicht die Globalisierung der Rettungsanker? Selbst Nichtchristen schütteln den Kopf. Und auch Jesus konnte für unsere Erde keine gute Zukunft vorhersagen: "Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort." (Mt 24,7) Ist also alles hoffnungslos?
Jesus Christus lässt uns nicht im Regen stehen. Er ist die Liebe und der Erlöser. Seine Prognose für die Gläubigen auf dieser Erde hört nicht beim Negativen auf, sondern reicht weiter. Er empfiehlt ein frohes, glückliches Leben in Geborgenheit (Mt 6,25-34) und weist auf seinen universellen Sieg hin: "In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden." (Joh 16,33)
Peter U. Limberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.