Andacht vom 08.09.2009:
Falsche Anbetung? - Hauptsache überhaupt!(?)
Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und das Meer und die Wasserquellen! Offenbarung 14,7
Wir Menschen dürfen zu Gott beten, können mit ihm reden und ihm alles sagen, was uns bewegt und erfreut oder belastet und traurig macht. Wir werden damit niemals ungelegen kommen, denn Gott hat unbegrenzte Sprechzeit.
Eine besondere Gebetsart ist die Anbetung. Sie ist das Herzstück des Betens. Wenn wir Gott kennengelernt und erfahren haben, werden wir das Bedürfnis spüren, diesen wunderbaren Gott zu loben, zu preisen, zu rühmen und zu ehren. Wir werden innerlich gedrängt, auch gemeinsam mit anderen unsere Freude über ihn, unsere Ehrfurcht und Dankbarkeit in der Anbetung zum Ausdruck zu bringen.
Der Psalmdichter ruft: "Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unseres Heils! ... Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat." (Ps 95,1.6) Zu allen Zeiten haben Menschen solche Anbetungslieder gedichtet, komponiert und gesungen.
Anbetung ist die höchste Form der Verehrung, die keinem Geschöpf zusteht, sondern allein dem heiligen, ewigen Gott gebührt, denn er ist allein anbetungswürdig. Selbst die Engel weisen die ihnen erwiesene Anbetung von sich und lenken sie auf Gott (Offb 19,10; 22,8.9).
Aber es gibt auch fehlgeleitete Anbetung. Überall dort, wo statt des Allerhöchsten Menschen, Götzen, Naturerscheinungen, Reliquien oder Ähnliches anbetend verehrt werden, geht die Anbetung Irrwege. Aber anscheinend kommt der Mensch nicht ganz ohne Anbetung aus. Selbst in unseren Tagen, wo man oft von Gott und Anbetung nichts wissen will, schaffen sich Menschen einen Ersatz. Sie glorifizieren und vergöttern ihre Idole und treiben so mit ihnen Personenkult. Falsche Anbetung aber ist Sünde und führt ins Verderben.
Da wahre Anbetung in unseren Tagen selten ist, sieht der Apostel Johannes einen Engel mitten durch den Himmel fliegen. Er ruft alle Erdenbewohner mit lauter Stimme zur Anbetung des Schöpfers. Zur echten Anbetung jedoch reichen noch so schöne Worte, Lieder und Gefühle allein nicht aus. Auch durch unser praktisches Leben sollen wir Gott anbetend verherrlichen. Dazu gehören Gehorsam, Zeugnis und tätige Nächstenliebe.
Reinhold Paul
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
