Andacht vom 13.03.2010:
Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Philipper 3,13b.l4
Bei Olympischen Spielen absolvierte einmal ein Leichtathlet aus einem exotischen Land einen Zehn-Kilometer-Lauf. Er war im Verhältnis langsam und schon mehrfach überrundet worden. Schließlich waren bereits alle anderen Läufer im Ziel angekommen und die ersten schon in den Umkleidekabinen, als auch er endlich die Ziellinie erreichte.
Es heißt: "Der Weg ist das Ziel." Das mag auch manchmal zutreffen: Wenn wir eine "Fahrt ins Blaue" unternehmen oder einen Spaziergang nach dem Essen machen, dann ist der Weg das Ziel. Aber wenn wir einen Urlaub in einem Hotel am Meer gebucht haben, interessiert uns der Weg dahin nicht so sehr. Wir wollen bald am Ziel ankommen. Wenn jemand ein Examen machen will, ist das Studium zwar wichtig, aber letzten Endes zählt das Abschlusszeugnis oder der akademische Grad.
Paulus sprach im Philippehrbrief auch von einem Ziel: "dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus" (3,14). An anderen Stellen nannte er dieses Ziel die "Ankunft des Herrn" (1 Ths 4,15). Er meinte damit die Wiederkunft Christi und die ewige Gemeinschaft mit ihm auf der neuen Erde. Das war ihm so wichtig, dass er sogar schrieb: "Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, sind wir die elendesten unter allen Menschen." (1 Kor 15,19)
Paulus kannte das Ziel und wusste auch um den Weg dahin. Es kann nur durch und mit Jesus Christus erreicht werden. Deshalb nannte er es auch die "himmlische Berufung Gottes in Christus Jesus". Jesus war für ihn zugleich der Garant für das Erreichen dieses Zieles.
Doch Paulus wusste auch, dass noch eine Wegstrecke bis zum Ziel zurückzulegen war und dieser Weg manchmal anstrengend ist, Hingabe und Einsatz erfordert, bisweilen sogar ein Kampf ist. Der Sieg ist schon garantiert, aber noch nicht erreicht. Deshalb gilt es, weiter auf das Ziel zuzujagen!
Wir wissen, dass es ein schönes, herrliches, lohnenswertes Ziel ist und der Siegespreis von Jesus Christus garantiert ist, wenn wir von ihm ergriffen sind. Für uns heißt es dann, dranzubleiben und weiterzulaufen, Schwierigkeiten auszuhalten und uns voll und ganz nach vorn auf das Ziel hin zu orientieren.
Roland E. Fischer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
