Andacht vom 13.08.2010:
Deine Ohren werden hinter dir das Wort hören: "Dies ist der Weg; den geht! Sonst weder zur Rechten noch zur Linken!" Jesaja 30,21
Das wünschte ich mir: Ein Navigationsgerät für das Leben, das mir vor wichtigen Entscheidungen sagt, welchen Weg ich einschlagen soll, eine Stimme, die mich von der Ratlosigkeit befreit und vor zeitraubenden oder gar gefährlichen Umwegen bewahrt. Idealerweise sollte es mir Alternativstrecken vorschlagen (schnellster Weg, staufreie Strecke) und auch die voraussichtliche Ankunftszeit anzeigen.
Dieses "übernatürliche Navigationsgerät" gibt es nicht - auch wenn sich unser Andachtswort auf den ersten Blick so anhört, als gäbe es so etwas. Es geht um die Führung Gottes in unserem Leben, aber diese ist ganz anders zu verstehen als die computergesteuerte Anweisung eines Navigationsgeräts.
Die Hauptroute für ein Leben in der Nachfolge von Jesus kennen wir bereits aus der Heiligen Schrift. In wichtigen Dingen dürfen wir mit seiner Führung rechnen, für die es allerdings kein vorgegebenes Schema gibt: Er kann dazu Menschen, Umstände, Bibelworte, die Gebote, ein gutes Buch, ein Zeichen oder unseren Verstand benutzen. Und für viele Strecken gibt es mehrere Routen, so dass es nicht unbedingt einer konkreten Anweisung bedarf: Welche wir auch immer wählen, er geht mit!
Alle Autofahrer, die ein Navigationsgerät benutzen, werden beides schon erlebt haben: Situationen, in denen man es besser wusste als der Computer, aber auch solche, in denen es sich hinterher als verkehrt herausstellte, den Anweisungen blind gefolgt zu sein. Vor einigen Wochen blockierte eine Autofahrerin 20 Minuten lang eine wichtige Bahnstrecke, weil sie nicht exakt der Anweisung des Navigationsgeräts gefolgt war: Sie bog zu früh ab und landete auf dem Gleisbett!
Unsere Ungeduld Gottes Führung gegenüber ist einer der Gründe, warum wir uns manchmal zu früh für die falsche Wegstrecke entscheiden. Ein anderes Mal sind wir - wie beim Autofahren - abgelenkt, so dass wir seine Empfehlung überhören. Manchmal kommt uns sein Rat so unbegreiflich vor, dass wir entscheiden: "So kann er es sicher nicht gemeint haben."
Weshalb es auch immer zu Verständigungsschwierigkeiten im Umgang mit Gottes Führung in unserem Leben kommen mag - eines tröstet mich sehr: Wenn ich mich nicht bewusst und willentlich von ihm verabschiede, bleibt Gott stets an Bord meines Lebens - bis wir gemeinsam das ewige Ziel erreichen!
Eli Diez-Prida
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.