Andacht vom 22.08.2010:
Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Philipper 2,13.14
Es geschah am 22. August 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen. Der Amerikaner Matthew Emmons dominiert die Konkurrenz im Kleinkaliber-Dreistellungskampf. Er steht unmittelbar vor dem Olymiapasieg. Sein Vorsprung ist so groß, dass der letzte Schuss praktisch nur noch eine Formsache ist. Emmons zielt, feuert ab, doch keine Anzeige leuchtet auf. Es gibt keinen Einschuss auf seiner Scheibe. Die Kampfrichter finden nichts. Emmons hält die leere Hülse in die Luft. Es herrscht Ratlosigkeit.
Auf der Schießbahn neben ihm steht ein ungläubiger Österreicher. Er hat noch nicht geschossen, doch plötzlich wird ein fabelhafter Schuss bei ihm angezeigt. Emmons hat seinen letzten Schuss versehentlich auf die falsche Scheibe abgefeuert und erhält deshalb 0 Punkte. Aus der Traum von olympischem Gold! Emmons fiel durch diesen Fehlschuss vom ersten auf den letzen Platz zurück. Der Österreicher erhielt Bronze.
Wie sieht es mit unserem Leben aus? Ein Leben ohne Jesus ist letztlich misslungen, ganz gleich, was wir erreichen. Doch mit Jesus sind wir Sieger. Ohne ihn mögen wir im Leben ganz gut klarkommen, aber am Ende sind wir ohne ihn Verlierer, weil wir das wahre Leben nicht getroffen haben.
Paulus ließ sein altes Leben hinter sich und konzentrierte sich allein nach vorne auf Jesus Christus, um ewig bei und mit ihm zu leben. Willst du das auch? Dann bezeuge deinen Glauben den Menschen in deiner Umgebung und halte auf das richtige Ziel zu.
Mit anderen Worten: Wir sind aufgerufen, uns Jesus anzuvertrauen und anderen den Weg zu Christus zu weisen, damit auch sie von ihm ergriffen werden, um mit uns auf dem Weg zum himmlischen Jerusalem zu gehen. Auf diesem Weg laufen wir zum großen Ziel Ewigkeit. Das ist unser "Siegespreis".
Wir sind als Christen in einer Art Dauerolympiade. Wir konzentrieren uns auf Christus und den Siegespreis. Die Zielverfehlungen dürfen wir vergessen, denn Jesus wird sie uns vergeben. Sie gefährden - im Gegensatz zu der Erfahrung von Matthew Emmons - unseren Sieg nicht. Wenn wir nur auf das sehen, was schiefgegangen ist, verlieren wir das eigentliche Ziel aus den Augen. Und das wäre gefährlich.
Gerhard Menn
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
