Andacht vom 13.09.2004:
Vertrauen lohnt sich
Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Hebräer 10,35
Wir leben in einer Epoche, in der Misstrauen und Argwohn die Menschen bis in die Ehen hinein quält. Verdächtigungen drängen sich leichter auf als Glaubwürdigkeit...
Dieser Trend betrifft nicht bloß Bereiche in Politik und Wirtschaft, sondern beeinträchtigt auch andere Sphären, selbst religiöse Kreise. Ist da die apostolische Mahnung zum festen Gottvertrauen noch zeitgemäß? Mitmenschliches Vertrauen beruht auf dem unerschütterlichen Fundament von Treue und Zuverlässigkeit. Wilhelm Busch reimte dazu:
Wer andern gar zu wenig traut, hat Angst an allen Ecken. Wer gar zu viel auf andre baut, erwacht mit Schrecken. Es trennt sie nur ein leichter Zaun - die beiden Sorgenkinder; zu wenig und zu viel Vertraun sind Nachbarskinder.
- Wilhelm Busch
Wurde Jesus während seiner Erdenlaufbahn von jedermann als glaubwürdig angesehen? Einer seiner engen Vertrauten berichtet davon, dass sich der Nazare-ner begeisterten Schaulustigen nicht aussetzte, weil er ihr Innerstes durchschaute (Joh 2,24.25). Damit wehrte er unheilige Vertraulichkeit ab. Kein Mensch hat wohl je so viele Enttäuschungen erlebt wie der Sündlose, ohne dass er jemals seinen Rettungsdienst aufgab. Er handelte nicht nach dem Motto: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." Jesu gehässige Gegner bescheinigten ihm zuletzt am Kreuz unaufgefordert, dass er sich tatsächlich auf Gott verlassen habe.
Warum können wir unentwegt an unserem Gottvertrauen festhalten? ER ist als Allwissender und Allmächtiger absolut zuverlässig und hat dies den Erdenbewohnern mit seinem Erlösungsplan und auch uns in unserem persönlichen Leben bereits bewiesen. Wird unser Vorbild andere ermutigen, sich in froher Gewissheit an den Herrn zu halten?
Ludwig Martin
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.