Andacht vom 19.09.2004:
Das Ziel
Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Lukas 19,5
Nachdem 1994 die brasilianische Fußballmannschaft die Weltmeisterschaft gewonnen hatte, erklärte einer der Spieler, er wäre bereit gewesen, sein Leben für den Titel dranzusetzen. Ein Sprichwort sagt: "Große Seelen haben Ziele, kleine Seelen haben Wünsche."
Wenn wir uns das Leben des Nazareners ansehen, fällt besonders seine Zielstrebigkeit ins Auge. Zu seiner Zeit feierte man die Olympischen Spiele, und es ging dabei um dieselben Dinge wie heute: Selbstbestätigung des Menschen, Nervenkitzel, Ruhm oder zumindest ein sorgenfreies, angenehmes Leben.
Jesus war für ein Ziel tätig, das wir nicht in dieser Aufzählung finden oder das wir nur unbewusst ersehnen: Erlösung durch Heiligung, neues Leben unter dem Vorzeichen der Liebe Gottes.
Zielbewusst ging Jesus auf den Mann zu, der oben im Baum saß. "Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren."
Daheim im Gespräch mit Jesus werden dem Zöllner seine bisherigen Wünsche bedeutungslos, stattdessen erkennt er seine wahren Bedürfnisse. Zachäus ordnet sein Leben neu.
Überlegen wir, welchen Zielen wir zustreben, ob sie es wert sind, ob sie nicht zweitrangig sind. Vergleichen wir sie mit den Zielen Jesu, die unseren irdischen Lebensrahmen sprengen! Lassen wir uns wie Zachäus den Blick für ein Lebensziel öffnen, für das wir unsere Anstrengungen nicht zu bereuen brauchen.
Burkhard Mayer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.