Andacht vom 20.09.2004:
Das Wesentliche
Jesus ... predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! Markus 1,14.15
"Der moderne Mensch fragt kaum nach dem Reich Gottes, noch ist ihm an Gottes Gerechtigkeit gelegen ... Er denkt allenfalls darüber nach, ob sein Leben einen Sinn hat oder nicht. Zweifellos gibt es heute unzählige Menschen, die für die sichere Erkenntnis, dass ihr Leben einen Sinn hat, ein halbes Vermögen hingeben würden. Für sie wäre diese Erkenntnis Gottes Reich auf Erden ...
Unser Leben hat einen Sinn. Um diese Tatsache ging es Jesus damals in Galiläa, um sie geht es auch heute. Um uns gerade diese Gewissheit zu geben, hat Gott seinen geliebten Sohn zu uns gesandt und ihn dem menschlichen Schicksal bis zum Tode ausgeliefert. Wenn uns daher Jesus trotz seines Kreuzes wissen lässt, dass das Leben einen Sinn und eine Bestimmung hat, so muss es wahr sein ...
Bejaht euer Leben, wendet euch Gott zu ... Dies ist zwar eine kurze Predigt, dennoch kommt in ihr jeder von uns vor. Denn wer ist nicht schon von der Frage nach dem Wozu des Alltags eingeholt worden? Aufstehen, arbeiten, einkaufen, essen, Geschirr spülen, zu Bett gehen, um am nächsten Morgen von neuem aufzustehen - und das ein ganzes Leben lang. Wozu dieser ungeheure Aufwand zum Selbsterhalt?...
Wir haben zwar dank unseres Wissens und Könnens die Welt gewonnen, unsere Seele aber hat Schaden genommen ... Nur durch Sinnesänderung gelangen wir zum Sinn des Lebens. Ohne Bereitschaft, uns Gott zu öffnen und mit seiner menschenfreundlichen Gegenwart zu rechnen, werden wir schwerlich unserem großen Gegenüber begegnen, das uns letztlich Sinn und Halt gibt."
(aus: Thomas Domanyi, Dennoch glauben)
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.