Andacht vom 23.06.2012:
Wer früher von Diebstahl lebte, der soll sich jetzt eine ehrliche Arbeit suchen, damit er auch noch Notleidenden helfen kann. Epheser 4,28 (Hoffnung für alle)
In den lokalen Nachrichten konnte man folgende Mitteilung hören: Ein angesehener Bürger hatte mit seinem Freund eine Wette abgeschlossen darüber, wem von ihnen es gelingen würde, in einem Supermarkt die größte Menge an Waren zu entwenden. Beide wurden vom Detektiv des Supermarktes auf frischer Tat gefasst! Sicher hatten beide nicht aus der Not heraus gestohlen, sondern wegen des Nervenkitzels. Da kann man nur sagen: "Hochmut kommt vor dem Fall."
Diebstahl und Betrug in ihren unterschiedlichen Formen werden durch menschliche Gerichte bestraft. Das verhindert aber nicht, dass jeden Tag zahllose Diebstähle und Betrügereien stattfinden und strikte Ehrlichkeit in den zwischenmenschlichen Beziehungen oft als Naivität oder Schwäche angesehen wird. Dabei könnte doch jeder gewinnen, wenn es überall mit rechten Dingen zugehen würde.
Eines ist gewiss: Gott nimmt Kenntnis von allem! Ob es um eine Wette aus gefährlichem Übermut geht, um das "Mitgehen lassen" von Waren oder um einen großen Betrug: Wer sich unrechtmäßig bereichert, kann sich seines Gewinnes nicht ungetrübt erfreuen. Selbst dann nicht, wenn er nicht gefasst wird und sein Ansehen bei den Mitmenschen hoch im Kurs steht; denn eines Tages wird er vor Gott Rechenschaft ablegen müssen (1 Ptr 4,5; Hbr 4,13).
Zu Paulus kamen Menschen, die gestohlen hatten. Sie waren Christen geworden und brachten ihr Unrecht mit Gott und ihren Mitmenschen in Ordnung. Ihre Einstellung und ihre Lebensweise waren völlig verändert, nachdem sie sich für Christus entschieden hatten. Paulus bestärkte sie darin, wie wir im heutigen Andachtswort gelesen haben.
Lukas stellte den Zöllner Zachäus als ein Vorbild für Wiedergutmachung dar: Denen, die er durch unrechte Zollabgaben betrogen hatte, erstattete er es sogar vierfach zurück (Lk 19,8b)!
Stehlen ist kein Kavaliersdelikt, aber ein Dieb gewesen zu sein kein Hinderungsgrund, ein neues Leben mit Christus anzufangen. Wer bei seiner Bekehrung so handelt wie Zachäus, wird auch das erleben, was Jesus damals dem Oberzöllner sagte: "Heute ist diesem Hause Heil widerfahren." (Lk 19,9)
Klaus Schulz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.