Andacht vom 13.07.2012:
Durchforsche mich, Gott, sieh mir ins Herz, prüfe meine Wünsche und Gedanken! Und wenn ich in Gefahr bin, mich von dir zu entfernen, dann bring mich zurück auf den Weg zu dir! Psalm 139,23.24 (Gute Nachricht Bibel)
Hast du das auch schon erlebt: Du hattest dir etwas vorgenommen, doch es gab laufend Hindernisse. Schließlich kam dir der Gedanke, dass Gott dahinterstecken mag und dir damit etwas sagen möchte. Du hattest es zwar geahnt oder dein Gewissen hatte dir gesagt, dass die Sache nicht im Sinne Gottes ist, aber du wolltest nicht darauf hören. Und hinterher hast du festgestellt, dass es viel besser war (oder gewesen wäre), den Weg nicht weiter zu verfolgen.
So etwas habe ich schon erlebt. Ich möchte hier nicht erzählen, auf welche Weise, aber es gibt ein anschauliches biblisches Beispiel dafür. Bileam, ein Prophet Gottes, wurde vom Moabiterkönig Balak durch Boten gedrängt, das Volk Israel zu verfluchen. Der versprach ihm dafür eine große Belohnung. Die wollte Bileam gern haben, aber er ahnte, dass Israel unter Gottes Segen stand. Er zog dennoch zu König Balak. Auf dem Weg dorthin stellte sich ihm der Engel Gottes mit einem Schwert in den Weg. Bileams Eselin sah den Engel und wich ihm dreimal aus. Dabei wurde Bileams Fuß an einer Mauer verletzt. Bileam wurde zornig und schlug seine Eselin heftig, denn er sah den Engel nicht. Da gab Gott der Eselin die Fähigkeit zu sprechen und der Engel klärte Bileam auf (4 Mo 22).
Lassen wir uns durch widrige Umstände oder leidvolle Erfahrungen etwas sagen? Ziehen wir in Betracht, dass Gott dahinterstecken mag? Das große Problem dabei ist, dass uns Hindernisse und Leid auch begegnen, wenn wir auf dem richtigen Weg sind. Solche Widerwärtigkeiten stammen dann von Satan, wie uns das Beispiel Hiobs zeigt. Die Ursache für sein schreckliches Erleben lag eindeutig nicht in seiner falschen Einstellung, seinen verkehrten Absichten oder seinem sündigen Verhalten, denn Gott selbst bezeichnete ihn als "fromm und rechtschaffen" (Hiob 1,8-19).
Wie können wir herausfinden, ob eine mögliche Ursache für die Widerwertigkeiten und Hindernisse, die uns begegnen, bei Gott liegt oder bei Satan? Ich kenne keinen anderen Weg als den, den David ging, als in ihm Hass auf seine Feinde aufstieg und er ahnte, dass das nicht im Sinne Gottes war. Er betete unseren heutigen Andachtstext.
Ich bin sicher, dass Gott solch ein Gebet gern beantwortet.
Werner E. Lange
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
