Andacht vom 30.11.2004:
Sabbatfreude
Also hat der Menschensohn auch das Recht, zu bestimmen, was am Sabbat geschehen darf. Markus 2,28 (Die Gute Nachricht)
Diese Textstelle haben wir normalerweise so in Erinnerung: "So ist der Menschensohn ein Herr auch über den Sabbat." Im Grundtext ist das Wörtchen "über" jedoch gar nicht vorhanden, so dass es exakt heißen müsste: "So ist der Menschensohn ein Herr auch des Sabbats." Die "Gute Nachricht" hat also genau den Sinn getroffen, der durch den Zusammenhang ausgedrückt worden soll. Was will Jesus damit sagen?
Zunächst ging es ihm darum, zu trennen zwischen der gesetzlichen Haltung, wie sie von den Pharisäern geübt wurde, und dem Gehorsam aus Liebe. Außerdem will uns Jesus zu einer fröhlichen Sabbatfeier einladen, die gekennzeichnet ist durch die Gemeinschaft zwischen Gott und der Gemeinde, wobei auch die Kinder nicht vergessen werden.
Meistens beschäftigen sich die Erwachsenen so sehr mit den "ernsthaften" Dingen, dass sie sich kaum den Kindern widmen. Aber auch sie sollen Sabbat feiern! Die Freude an diesem Tag sollte schon am Vormittag im Gottesdienst spürbar werden. Der dunkle Anzug des Predigers gilt hoffentlich nicht als Indiz dafür, dass eine Gemeinde nicht mehr in der Lage ist, fröhlich zu sein! Ein gewisser Rahmen muss zwar gewahrt bleiben, aber es ist durchaus angebracht, den Gottesdienst fröhlich zu gestalten.
Helfen wir mit, dass der Sabbat eine Freude für uns und für unsere Kinder wird!
Günter Fraatz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
