Andacht vom 24.01.2005:
Was ist dein Gottesbild?
Ich habe hier auf der Erde den Menschen gezeigt, wie herrlich du bist. Ich habe den Auftrag erfüllt, den du mir gegeben hast. Johannes 17,4 (Hoffnung für alle)
Das Bild, das sich die Menschen von Gott machten, war im Laufe der Zeit unkenntlich geworden. Nun war Jesus gekommen mit dem Auftrag, dieses Bild zu "restaurieren", die leuchtenden Farben des "Originals" wieder sichtbar werden zu lassen. "Ich habe den Menschen gezeigt, wer du bist." (V. 6 Hfa)
Wo sich falsche Gottesvorstellungen verfestigen, gehen die Fragen des Menschen einseitig in eine Richtung. Was fordert Gott? Was muss ich tun? Welches ist das wichtigste Gebot? Was fehlt mir noch zu meinem Heil? Wie kann ich Gott zufrieden stellen und ihn gnädig stimmen?
Wenn sich solche Gedanken nach vorn drängen und mit der Seligkeit verknüpft werden, bricht der suchende Mensch überfordert zusammmen. Lediglich der Pharisäertyp klopft sich auf die Schulter. "Ich danke dir, Gott, dass ich nicht so bin wie andere Leute." (Lk 18,11 Hfa)
Dieses heidnische Leistungsdenken hat Jesus schonungslos entlarvt, weil es am Wesen Gottes vorbeigeht. Wie armselig ist doch die Vorstellung, dass ich mit einer Liste meiner guten Taten vor Gott erscheine und den mir "zustehenden Lohn" erwarten darf. Jesus hat aber in seinem Leben und seiner Lehrtätigkeit deutlich gemacht, wie herrlich Gott ist. Er neigt sich zum Menschen herab, sucht den Verlorenen und heilt den Zerbrochenen. Selbst die größte Not des Menschen wendet er. Den Gottesdienstbesuchern in Nazareth sagte Jesus: Jetzt erlässt Gott alle Schuld." (Lk 4,19 Hfa)
Nicht die "frommen Marathonläufer" werden von Jesus glücklich gepriesen, sondern "die sich nach Gottes Gerechtigkeit sehnen ... die Barmherzigen ... die ein reines Herz haben" (Mt 5,6-8 Hfa).
Wie froh bin ich, dass Jesus uns Menschen die Herrlichkeit Gottes gezeigt hat - seine Liebe, Gnade und Gerechtigkeit!
Johannes Fiedler
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.