Andacht vom 03.03.2005:
Veränderung
Ich, der Herr, wandle mich nicht, aber ihr habt nicht aufgehört, Jakobs Söhne zu sein. Maleachi 3,6
Gott ist treu und unwandelbar. Was er zusagt, ist absolut sicher und gewiss. Er hält sein Wort.
Was aber meint der Prophet mit der Aussage, dass wir nicht aufgehört haben, Jakobs Söhne zu sein? Will er damit sagen, dass wir Menschen, im Gegensatz zu Gott, nicht so zuverlässig und glaubhaft sind?
Jakob war ein Betrüger. Er betrog absichtlich seinen Zwillingsbruder Esau und seinen alten blinden Vater Isaak. Dabei scheute er sich nicht einmal, Gottes heiligen Namen für seine Lüge zu missbrauchen. Das machte ihn nicht glücklich. Er musste fliehen. Als er später heiraten wollte, erfuhr er selber, wie es ist, wenn man betrogen wird.
Gott hatte große Mühe, Jakobs Charakter zu korrigieren. Es dauerte Jahre. Dann kam die entscheidende Wende. Jakob musste sich mit seinem Bruder versöhnen. Diesem unumgänglichen Schritt ging ein schwerer Kampf am Jabbok voraus. In der Dunkelheit der Nacht rang Jakob mit dem Herrn, den er zunächst für einen Unbekannten hielt. Hier begriff Jakob, dass alle Mühe und Anstrengung ohne Gottes Segen nutzlos sind. Er bat: "Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn." Ehrlich musste er sich zu seinem bisherigen betrügerischen Wesen bekennen. Dann durfte er das erlösende Wort hören: "Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen." (1 Mo 32, 29)
Aus einem Betrüger war ein Überwinder geworden. Nun durfte Jakob den neuen Namen "Israel" tragen. Seit dem heißen seine Nachkommen "Kinder Israel". Diesen Namen konnte er ihnen vererben. Aber ein neues Wesen ist leider nicht vererbbar. Das müssen wir selber erwerben, indem wir - wie Jakob - die Sünde überwinden.
"Ihr habt nicht aufgehört, Jakobs Söhne zu sein." Bitte hilf mir, Herr, "ein gerechter Israelit" zu werden (wie Nathanael), "in dem kein Falsch ist" (Jo 1,47).
Heinz Starke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.