Andacht vom 29.07.2005:
Jugend von heute?
Niemand hat das Recht, auf dich herabzusehen, weil du noch so jung bist. 1. Timotheus 4,12a (Hoffnung für alle)
Unter der Überschrift "Schülerinnen kochen für Arme" wurde in einer Zeitung darüber berichtet, dass sechs Schülerinnen regelmäßig etwa 20 Liter Suppe auf den Bahnhöfen an Bedürftige verteilen. Andere besuchen Senioren und bringen ihnen den Umgang mit Computern bei. Sie tun das alles, ohne irgendeine Bezahlung dafür zu erwarten, frei nach dem Motto: "Reden ist schön, aber wir wollen auch etwas tun."
Jugendliche sehen sich heute mit vielen Klischees konfrontiert. Unter anderem heißt es, die heutige Jugend sei ohne Ideale. Es stimmt, viele sind von einem starken beruflichen Ehrgeiz erfüllt, aber wie das Beispiel der oben genannten Schülerinnen zeigt, sind sie auch fähig und bereit, etwas für andere Menschen zu tun.
Die Jugend ist nicht so schlecht, wie manche glauben, und sie ist auch nicht gänzlich dem Drogenkonsum verfallen. Hüten wir uns also vor Pauschalurteilen!
Tausende Lehrerinnen und Lehrer bemühen sich auch heute noch, die ihnen anvertrauten Schüler zu gemeinschaftsbewussten und sozial orientierten Menschen zu erziehen, und die Jugend lässt sich dafür begeistern, für andere etwas zu tun. Von solchen Aktivitäten sollte eigentlich viel mehr zu lesen und zu hören sein. Zu oft erleben Jugendliche ältere Menschen als Kritiker, die ihnen nicht mit Anerkennung, sondern mit Verachtung begegnen. Doch es hilft ihnen nicht, immer nur mit Vorhaltungen bedacht und auf ihre wirklichen oder vermeintlichen Fehler hingewiesen zu werden. Vielmehr benötigen sie Signale der Ermutigung und Lob. Auch heute wirst du ganz gewiss eine Gelegenheit finden, einem jungen Menschen zu zeigen, dass du ihn ernst nimmst. So lässt sich die Mahnung des Timotheusbriefes ganz praktisch befolgen.
Linda Elias-Blanco
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.