Andacht vom 03.08.2005:
Glaubenstest wider Willen
Liebe Brüder! Ihr braucht nicht zu verzweifeln, wenn euer Glaube immer wieder hart auf die Probe gestellt wird. Im Gegenteil: Freut euch darüber! Denn durch solche Bewährungsproben wird euer Glaube fest und unerschütterlich. Jakobus 1,2.3 (Hoffnung für alle)
Wer freut sich schon über Prüfungen und Bewährungsproben? Vielleicht empfinden wir hinterher Erleichterung, vielleicht auch ein kleines bisschen Stolz, wenn wir gut abgeschnitten haben. Aber wie steht es, wenn wir von vornherein wissen, dass wir versagen? Gehen wir dann voll Freude und Zuversicht in diese Situation?
Jakobus weiß, dass wir manchmal nahe am Verzweifeln sind, ob es Dauerebbe auf dem Konto ist oder eine schwere Krankheit, eine Krise in der Familie oder am Arbeitsplatz - und kein Hoffnungsschimmer in Sicht! Vielleicht fragen wir uns: "Gott, bist du wirklich noch da? Oder hast du mich verlassen? Warum erhörst du meine Gebete nicht?" Und wir vernehmen keine Antwort. Da hilft uns nur der nackte Glaube. Wir wissen aus der Schrift, dass Gott alles unter Kontrolle hat, auch diese Welt, meinen Gesundheitszustand, das überzogene Konto, die pubertierenden Kinder, den gereizten, überlasteten Ehepartner, den launischen Chef, die depressive Großmutter. Das alles ist ihm bekannt, und er hat auch einen Ausweg. Er wird ihn uns zur gegebenen Zeit zeigen, aber vorläufig möchte er, dass wir durchhalten. Denn wie sollte er dem Universum deutlich machen, dass wir zu ihm gehören, wenn wir bei der ersten leichten Brise umfallen?
Gott lässt uns Treue und Geduld trainieren, und dieses Training ist manchmal hart. Wenn wir es aber als Übung verstehen, können wir es leichter bewältigen. Und wenn wir das Ziel im Auge behalten.
Sylvia Renz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.