Andacht vom 15.08.2005:
Der Balken im Auge
Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt. Denn so wie ihr jetzt andere verurteilt, werdet auch ihr verurteilt werden. Und mit dem Maßstab, den ihr an andere legt, wird man euch selber messen. Du regst dich auf über die kleinen Schwächen deines Bruders und erkennst nicht deine eigene, viel größere Schuld. Du sagst: "Mein Freund, komm her! Ich will dir die Augen für deine Fehler öffnen!" Dabei bist du blind für deine eigene Schuld. Du Heuchler! Kümmere dich zuerst um deine Fehler, dann versuche, deinem Bruder zu helfen. Matthäus 7,1-5 (Hoffnung für alle)
In dem Buch "Du kannst die Welt verwandeln" von Fames Keller heißt es an einer Stelle: "Wenn der andere schlecht handelt, ist er eklig; wenn du es tust, sind's die Nerven. Wenn er auf seiner Meinung beharrt, ist er eigensinnig; wenn du es tust, ist es Standhaftigkeit. Wenn er deine Freunde nicht mag, hat er Vorurteile, wenn du seine nicht leiden kannst, beweist du Menschenkenntnis. Wenn er versucht, Entgegenkommen zu zeigen, will er sich einschmeicheln; wenn du es tust, bist du taktvoll. Wenn er Zeit braucht, etwas zu erledigen, ist er schrecklich langsam; wenn du eine Ewigkeit brauchst, bist du bedachtsam. Wenn er sich an Kleinigkeiten klammert, ist er verschroben; wenn du es tust, bist du zuverlässig."
Wir messen mit zweierlei Maß. Der andere zieht immer den Kürzeren. Uns selbst billigen wir in jedem Falle mildernde Umstände zu. Unsere Handlungen sind erklärbar, bei unserem Mitmenschen ist es Frechheit. Haben wir je daran gedacht, dass drei Finger auf uns zurückweisen, wenn wir mit einem Finger auf unseren Nächsten zeigen?
Wir wünschen uns glückliche, harmonische Beziehungen mit unseren Mitmenschen, möchten mit allen in Frieden leben. Das wäre auch für unsere Gesundheit gut. Ist es nicht an der Zeit, dass wir Jesu Rat beachten, den er uns in seiner berühmten Bergpredigt gibt?
Helmut Mayer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.