Andacht vom 06.02.2006:
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht ins Himmelreich.
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Johannes 14,6
Mühsam kämpfen sich zwei Männer durch den undurchdringlichen Dschungel Malaysias - ein entflohener Kriegsgefangener und ein Einheimischer. Sie sind unterwegs zur Küste und hoffen, von dort aus in die Freiheit zu gelangen. Erschöpft und zweifelnd fragt der Soldat seinen Begleiter, ob er sicher sei, dass dies der richtige Weg ist. Der Eingeborene schaut ihn an und sagt: "Hier gibt es keinen Weg, ich bin der Weg."
Kommen uns diese Worte bekannt vor? Jesus hat sich in der Nacht vor seiner Kreuzigung ähnlich geäußert. Zuvor hatte er mit seinen Freunden über die Herrlichkeit der himmlischen Welt gesprochen. Auf die unausgesprochene Frage "Wie kommen wir zu Gott und in seine Welt?" antwortete er: "Ich bin der Weg zum Vater, einen anderen Weg gibt es nicht."
Wenn ich über diesen Anspruch Jesu nachdenke, spüre ich, dass es hier um mehr als eine Wegbeschreibung geht. Christus wollte damit deutlich machen, dass an ihm, dem Retter und Erlöser, kein Weg vorbeiführt. Ohne ihn gibt es keine Versöhnung und keinen Frieden mit Gott. Damit ist die Richtung gewiesen und der Weg zum ewigen Leben ein für alle Mal festgelegt. Die Jünger hatten das nicht gleich begriffen, doch dann wurde ihnen klar: Wir können das Reich Gottes und die Gemeinschaft mit dem himmlischen Vater nur erreichen, wenn wir unser Vertrauen ganz auf Jesus setzen und uns zu ihm halten, was auch geschehen mag. Er kennt den Weg, er ist der Weg und wird uns sicher ans Ziel bringen.
Wie ist das mit uns? Auch wir stehen in der Gefahr, in einer immer chaotischer werdenden Welt die Orientierung zu verlieren. Da reicht es nicht mehr aus, eine vage Vorstellung davon zu haben, wo der richtige Weg sein könnte. Wir brauchen Gewissheit und einen Begleiter, der nicht nur den Weg kennt, sondern selbst der Weg ist. Mit anderen Worten: Wir brauchen Jesus, der uns an die Hand nimmt und sicher nach Hause bringt. Welch eine Botschaft: Es gibt einen Weg zu Gott! Er steht jedem offen, der an Christus glaubt.
Albrecht Höschele
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.