Andacht vom 20.02.2006:
Einer tritt immer für dich ein!
Ich bitte für sie... Johannes 17,9
Diese Worte Jesu begründen, warum sein Gebet in Johannes 17 das "hohepriesterliche Gebet" genannt wird. Jesus betet für seine Jünger, seine Gemeinde und für uns. Ohne diesen ständigen priesterlichen Dienst würde kein Mensch gerettet. Der Hebräerbrief betont: "Er lebt für immer und bittet für sie." (7,25) Wir können uns keinen besseren Fürsprecher vorstellen, denn Jesus macht sein Opfer für uns geltend.
"Ich habe für dich gebeten", sagte Jesus einmal zu Petrus (Lk 22,32). Es ist bedeutsam, dass er nicht sagte: "Ich habe für dich gebetet, dass du mich nicht verleugnest", sondern: "dass dein Glaube nicht aufhöre". Nicht dadurch werden wir selig, dass wir nicht sündigen, sondern dass unser Glaube, unser Vertrauen auf die rettende Kraft des Blutes Jesu nicht aufhört.
Keinen Augenblick können wir ohne den priesterlichen Fürbittedienst Jesu vor Gott bestehen. Er tritt aber nicht für uns ein, weil wir so gute Menschen sind, sondern weil er uns liebt und für uns und unsere Sünden gestorben ist. Für die "guten" Pharisäer konnte er nichts tun, wohl aber für die "schlechten" Zöllner. Nicht für den tüchtigen Petrus hat Jesus gebetet, sondern für den versagenden. Sein priesterliches Eintreten für die Sünder - für dich und mich - vervollständigt sein Opfer auf Golgatha.
An diesem Fürbittedienst Jesu sollen und dürfen wir teilhaben, denn wir sind die "königliche Priesterschaft" (1 Pt 2,9). Wie Aaron und Hur die Arme des betenden Mose stützten (2 Mo 17,22), so unterstützen wir Jesus durch unsere Fürbitte. Es gibt viele Dinge, um die wir heute für unsere Mitmenschen beten können. Ein Hauptanliegen aber sollte sein, dass ihr Glaube entfacht wird oder nicht aufhört, denn das Wichtigste für den Menschen ist sein Heil. Jeder in der Gemeinde sollte sich getragen wissen von der Fürbitte seiner Mitgeschwister. Die Gemeinde Jesu besteht aus "Fürbittern" oder sie hört auf, Gemeinde Jesu zu sein.
Johannes Arnold
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.