Andacht vom 06.03.2006:
Hören können, hören wollen
Wer Ohren hat, der höre... Offenbarung 2,7
Wir brauchen unsere Ohren zum Informationsaustausch. Von geflüsterten Liebesworten bis zu militärischen Befehlen nehmen die Ohren die Schallwellen auf, das Gehirn entschlüsselt die Botschaft und dann entscheiden wir über unsere Reaktion.
Mit Recht gelten Gehörlose als behindert, weil sie viel mehr Mühe aufwenden müssen, um mit der Umwelt zu kommunizieren. Das schränkt ihr Leben ein. Es ist bewundernswert, welche Energie sie einsetzen, um bessere Kommunikation zu erlernen.
Auch Tiere tauschen Informationen aus und werden von ihren Artgenossen verstanden. Hunde z.B. bellen in 170 verschiedenen Dialekten. Elefanten verständigen sich über Kilometer mit einem tiefem Grollen, das für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar ist. Wale nehmen über eine Entfernung von 100 Kilometern Verbindung miteinander auf. Eichhörnchen und Hasen trommeln mit ihren Hinterbeinen und die Signale werden verstanden.
Was macht Gott, wenn er mit uns reden möchte? Er könnte z.B. ein Buch schreiben lassen. Das könnte er "Bibel" nennen. Da bleibt nur die Frage: Wer hat Zugang zu diesem Buch und falls er eines besitzt, wer liest darin? Er könnte auch Andachtsbücher schreiben oder Predigten halten lassen und seine Freunde beauftragen, Gespräche zu führen. Er könnte Rundfunk, Film und Fernsehen benutzen. Und er hat sogar noch ein paar andere Möglichkeiten.
Aber er ist immer darauf angewiesen, dass der Angesprochene ihn hören will. Er übt nämlich keinen Druck aus. Man braucht ein Buch nicht zu lesen, einen Film nicht zu sehen, zur Predigt nicht zu erscheinen oder dem Redner nicht zuzuhören und so kann man Gott immer ausweichen.
Wer bis hierher gelesen hat, denkt vielleicht: Ich höre, ich will hören. Wunderbar! Frag doch mal Gott, ob er dir heute noch mehr zu sagen hat.
Jochen Graupner
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.