Andacht vom 27.07.2006:
Düngen, aber wie?
Aber nur allzu schnell ersticken die Sorgen des Alltags, die Verführung des Wohlstandes und die Gier nach all den Dingen dieses Lebens Gottes Botschaft in ihrem Herzen, so dass keine Frucht wachsen kann. Markus 4,19 (Hoffnung für alle)
Jeder sehnt sich nach guter "Frucht" in seinem Leben: nach bleibender Freude, tiefer Zufriedenheit, lebendiger Hoffnung, tragfähigem Glauben ... Diese Frucht kann nur auf gutem Boden gedeihen. In der Beispielgeschichte, aus der obiges Wort entnommen ist, geht es um den Menschen. Er kann sich entscheiden, welchen Einflüssen er nachgibt. Diese Entscheidung fällt uns manchmal schwer: nicht immer ist gleich zu erkennen, was hilfreich und was zerstörerisch wirkt. Und gerade unsere tiefsten Sehnsüchte erweisen sich manchmal als verhängnisvoll. Nicht selten werden unsere Entscheidungen von der Gier bestimmt: "Das muss ich jetzt haben!" - "Das brauche ich unbedingt!" - "Schließlich kann ich mir auch mal was leisten!" Doch Genuss, Vergnügen und Anerkennung füllen die Sehnsucht des Herzens nie wirklich aus. Das kann nur die Nähe Gottes. Er lässt darum den guten Samen seines Wortes ausstreuen. Nun liegt es an uns, was wir in uns wachsen lassen: die Gier, die Sorge oder die Zusagen Gottes.
Der gute Same kann nur dort aufgehen und gedeihen, wo die Bedingungen stimmen. Der Same des Wortes Gottes bekommt Nahrung, wo man sich Zeit nimmt, über Gottes Verheißungen nachzudenken, und sie für sich in Anspruch nimmt. Auch das Licht ist für das Wachstum wichtig. Wir erhalten es, wenn wir uns Jesus im Gebet zuwenden und von ihm Wegweisung und Orientierung erbitten.
Das Unkraut falscher Anschauungen und schlechter Gewohnheiten möchte die Pflanze des Glaubens überwuchern. Es muss ständig ausgejätet werden. Das bedeutet, das eigene Denken, Fühlen und Wollen immer wieder am Vorbild Jesu zu überprüfen und neu auszurichten.
Herr, lass nicht zu, dass die Sehnsüchte und Sorgen des Alltags deine gute Saat in mir ersticken.
Andreas Schmidtke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
