TopLife | online
  

Verfasser: Pierre Intering
Erschienen in:Top Life Aktuel 1006

Ein Licht an einem dunklen Ort

Gedenktage sind gut. Man erinnert sich gemeinsam an bedeutende Ereignisse. Nur zu schnell verschwinden Dinge aus dem Blickfeld, auch wenn man von ihnen tief beeindruckt worden ist. So schön kann etwas gar nicht gewesen sein, dass die Erinnerungen mit der Zeit nicht doch verblassen. Bei gewöhnlichen Dingen ist dies auch nicht weiter schlimm, bei bedeutenden Ereignissen hingegen kann es tragische Folgen haben. Weihnachten kann so ein bedeutendes Ereignis sein. Kann ...

Gedenktage sind gut. Man erinnert sich gemeinsam an bedeutende Ereignisse. Nur zu schnell verschwinden Dinge aus dem Blickfeld, auch wenn man von ihnen tief beeindruckt worden ist. So schön kann etwas gar nicht gewesen sein, dass die Erinnerungen mit der Zeit nicht doch verblassen. Bei gewöhnlichen Dingen ist dies auch nicht weiter schlimm, bei bedeutenden Ereignissen hingegen kann es tragische Folgen haben.

Weihnachten kann so ein bedeutendes Ereignis sein. Kann ... wird aber wohl oft nicht so sein. Das hat natürlich seinen Grund. Gedenktage erfüllen nur dann ihren Zweck, wenn ihr Sinn nicht verloren geht. Ob es mit den kommenden Feiertagen so sein wird, liegt nicht am Fest, sondern am Feiernden selbst. Im Zusammenhang mit Jesu Geburt sind zwei Fragen besonders interessant: Wie konnten sich Menschen damals sicher sein, dass Jesus der Messias war, und was hat das alles mit uns heute zu tun?

Wer wusste was?

Mit dem Geschehen im Stall von Bethlehem werden drei Personen in Verbindung gebracht – die drei Könige aus dem Morgenland. Dass es drei und überhaupt Könige waren, davon steht nichts in den biblischen Berichten. Es waren „Weise“, vermutlich Männer aus einer Priesterkaste, die sich intensiv mit der Sternenkunde beschäftigten. Wer sie aber wirklich waren, spielt im biblischen Bericht, genauso wie das Geburtdatum, keine bedeutende Rolle. Die Weisen waren anhand einer Sternenbeobachtung zu der Überzeugung gelangt, dass in Palästina ein besonderes Ereignis stattfinden würde. Nach ihrer Meinung sollte da ein König geboren werden. Sie machten sich auf den Weg, um ihre Forschungsergebnisse zu überprüfen.

In Jerusalem angekommen, fragten sie nach dem neugeborenen König. Erstaunt stellten sie fest, dass offenbar niemand von einem solchen wusste. Herodes erfuhr von ihren Erkundigungen. Er ließ die Hohenpriester und Schriftgelehrten rufen. Sie konnten dem König zu seinem Erstaunen genaue Details berichten: "Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; so steht es geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): 'Und du, Bethlehem, im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.'" Matthäus 2,5.6 Diese Weissagung war schon 700 Jahre zuvor geschrieben worden. Sie war nicht der einzige Hinweis auf den zukünftigen ­Messias. In den Schriften des Alten Testamentes finden sich über 300 weitere Hinweise! Jesus wurde schon hunderte Jahre zuvor angekündigt.

Schon lange angekündigt

Es erstaunt, dass damals nicht mehr Menschen in Jesus die Erfüllung der Prophezeiungen der alten Schriften sahen. Der Grund lag nicht darin, dass er unglaubwürdig war. Im Gegenteil. Auch seine Gegner konnten ihm nichts entgegenhalten, außer die von ihnen ständig wiederholten angeblichen Gotteslästerungen. Jesus, der Sohn Gottes? Unmöglich. Als großen Propheten mit erstaunlichen Wundergaben hätten sie ihn wohl anerkannt; vorausgesetzt, er hätte sich ihnen unterstellt. Aber von einem Erlöser hatten sie andere Vorstellungen. Sie bezogen ihre Erwartungen auch aus den inspirierten Schriften der Propheten. Dabei übersahen sie die Aussagen, die ihnen unangenehm waren. Sie wollten einen Führer – einen Helden, der siegreich gegen jeden Feind ziehen konnte. Darum ging es schließlich in den Texten der alten Schriften: "Kann man auch einem Starken den Raub wegnehmen? Oder kann man einem Gewaltigen seine Gefangenen entreißen? So aber spricht der Herr: Nun sollen die Gefangenen dem Starken weggenommen werden, und der Raub soll dem Gewaltigen entrissen werden. Ich selbst will deinen Gegnern entgegentreten und deinen Söhnen helfen." Jesaja 49,24.25

Das war Balsam für die Seele der von den Römern geplagten Juden. Wer diese Prophezeiung erfüllte, war der Messias. Schließlich gab es viele Stellen, die von diesem Sieg der Gerechtigkeit handelten. Doch bei all dem übersah man recht willig, wovon die Weissagungen noch handelten. Das war wohl eher die unangenehme Seite, die man lieber verschweigen wollte: "Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel." Jesaja 50,6 Sprach Jesaja da nur von sich, oder war es schon ein eindeutiger Hinweis auf ein kommendes Ereignis? Einige Verse weiter schrieb der Prophet: "Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde will zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt." Jesaja 53,4.5 Da besteht kein Zweifel. Jesajas Worte waren prophetische Ansagen. Es sollte noch etwa 700 Jahre dauern, bis sie sich erfüllten.

Glaube mit Fundament

Die Prophezeiungen des Alten Testamentes bezüglich des kommenden Erlösers waren schon damals ein wichtiges Thema. Die Menschen, die sich zu Jesus bekannten, sollten wissen, an wen sie glaubten. Schließlich war es nicht ungefährlich sich zu Jesus als dem Sohn Gottes zu bekennen. Ihr Glaube brauchte Gewissheit. Sie erlebten den Charakter Jesu, bestaunten seine Wunder und bekamen nun auch durch das prophetische Wort Gewissheit: "Dann sagte er (Jesus) zu ihnen: Erinnert euch daran, dass ich euch oft angekündigt habe: 'Alles muss sich erfüllen, was bei Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich steht.' Nun erklärte er ihnen die Worte der Heiligen Schrift." Lukas 24,44.45 (Hfa) In diesem Sinn hatte der Glaube ein sicheres Fundament. Er wurde nicht einfach dem Gefühl überlassen.

Eine etwas andere "Lichterkette"

Mit Weihnachten verbindet man Licht in allen möglichen Formen und inzwischen auch Farben. Sie machen das Dunkle hell, erinnern an das baldige Fest und sorgen für Stimmung. Noch bedeutender als diese optischen Lichter ist das Licht, von dem Petrus schrieb: "Um so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort ..." 1. Petrus 1,19 Schon für die ersten Christen waren diese Prophezeiungen wesentlich für ihren Glauben. Petrus schreibt: "Wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt ..." 1. Petrus 1,16 Es kann ja irgendjemand kommen und etwas behaupten. Die biblischen Voraussagen sind die Sicherheit, dass Jesus das ist, was er von sich behauptet hat: Der Sohn Gottes und der Erretter der Menschen. Wer sich diesen Tatsachen nicht entzieht, erlebt das, von dem Petrus schrieb, was die Folgen sind, wenn das prophetische Wort beachtet wird: "... dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen." 1. Petrus 1,19

Diese Lichter und Sterne, die in den Herzen aufgehen, sind nicht auf eine Jahreszeit beschränkt und sprechen nicht nur das Gefühl an. Dieses Licht verändert Herzen, befreit von Abhängigkeiten, von Irrtum und Zwängen. Es bringt dort Wärme, wo es jetzt noch kalt ist.

Das alles hat aber nicht sehr viel mit dem inzwischen schon traditionellen Christentum zu tun. Es ist nicht eine bloße Kultur, sondern lebendiger Glaube, der sich in allen Lebensbereichen auswirkt. Menschen finden sich wieder, nehmen Rücksicht aufeinander und werden fähig, Dinge zu tun und andere zu lassen, zu denen sie früher nicht fähig waren. Wenn Licht ins Leben kommt, verschwinden die Ängste und Ungewissheiten. Der Glaube hat sehr viel mit dem wirklichen Leben zu tun – auch heute noch, ja heute mehr denn je.

Diese Artikel werden Sie auch interessieren

Friede auf Erden
05.12.2005 | Haben sich die Engel in Bethlehem geirrt?
Erschienen in: Top Life Aktuell 605
Stille in unruhigen Zeiten
30.11.2008 | Krisen, Chancen und Geschenke – wir stehen in unserer heutigen hektischen und unsicheren Welt vor großen Herausforderungen.
Erschienen in: 806

 

Top Life Aktuell
Ausgabe 3 / 2018
Alle Ausgaben im Archiv
Top Life Spezial
Schöpfung oder Evolution?
Alle Ausgaben im Archiv
Internationales Bibelstudien-Institut
Internationales Bibelstudien-Institut
Die Bibel besser kennen lernen durch die Fernkurse des Internationalen Bibelstudien-Instituts.
Ellen G. White: "Vom Schatten zum Licht - Die Geschichte der Hoffnung"

Alle Welt redet von Entspannung und Frieden; gleichzeitig bekämpfen sich Völker und politische Gruppen brutal bis ... [mehr]

CD Tipp
Von Sehnsüchten - Pierre Intering
12 gefühlvolle Gitarrenarrangements von Hawaiin- und Gospelsongs. Das beiliegende 8-seitige Booklet enthält einige Gedanken zur Musik und speziell zu den Liedern.Wer bisher Gitarren-instrumentalmusik nicht kannte oder nichts damit anfangen konnte, wird sie hier auf angenehme Weise neu entdecken. Zum Teil werden die Lieder von div. Instru-menten harmonisch begleitet.

Hörbeispiele unter: www.gitarrenklang.com

Bestellung:
www.toplife-center.com