TopLife | online
  

Verfasser: Pierre Intering
Erschienen in:806

Stille in unruhigen Zeiten

Krisen, Chancen und Geschenke – wir stehen in unserer heutigen hektischen und unsicheren Welt vor großen Herausforderungen.

jenshagen.info - Fotolia.com
Auch wenn die weihnachtlichen Beleuchtungen unübersehbar das große Fest ankündigen, kann es nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich viele Menschen Sorgen machen – vielleicht mehr, als sie es je in ihrem Leben getan haben. Viele bangen um das, was sie haben und vielleicht verlieren könnten – Arbeitsplatz, Geld, Wohlstand usw. Die Finanz- bzw. Wirtschaftskrise lässt keinen kalt. Auch wenn sie sich beruhigt, zeigt es nur, wie erschreckend schnell etwas weltweit alles anders werden kann. Gerade in diesen Zeiten taucht die Frage immer wieder auf, wo dies alles enden soll?

Von Schwarzsehern

Notorische Schwarzseher sehen natürlich immer und überall Probleme. Demnach dürfte man keinem Menschen mehr trauen, müsste hinter jedem Geschäft Betrügereien vermuten, dürfte man Politikern nichts glauben und müsste in jeder Krise den Anfang vom Ende sehen. Jede Welle im großen Ozean der Welt kann in ihren Augen zur alles zerstörenden Macht werden. Sich am Leben zu erfreuen, fällt ihnen schwer. Ihre Ängste lassen es kaum zu. Entsprechend unwohl fühlt man sich auch in ihrer Nähe.

Die rosa Brille

Was aber mindestens so trügerisch ist, sind die beschwichtigenden Rufe all derjenigen, die hinter einer gesunden Kritik und Warnung nur Angstmacherei sehen. Sie wollen nicht wahrhaben, dass sich die Realität nicht nach ihren Wünschen richtet. Im schlimmsten Fall sind sie wie Muschelsucher auf dem plötzlich frei werdenden Sandboden des sich zurückziehenden Meeres. Sie bewerten die Gelegenheiten höher als die Gefahren und meinen, dass es diese Phänomene schon immer gegeben habe. Irgendwie überlebe man schon. Auf diese Weise werden sie aber leicht zu Opfern des Tsunamis, den sie entweder überhaupt nicht kannten, nicht wirklich bemerkten oder einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollten.

Gerade in diesem nun bald endenden Jahr mussten die Experten eingestehen, dass sie die Lage falsch eingeschätzt hatten. So stellte Michael Bräuninger, Chef-Konjunkturexperte des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) fest: "Die Finanzkrise ist tiefgreifender, als man es je für möglich gehalten hätte." (Hamb. Morgenpost, 7. 10. 08) Fast alle Politiker und Wirtschaftsfachleute stimmen Bräuninger zu. Eine beispiellose Rettungsaktion verschweißt sonst konkurrierende Länder. Man ist sich der Gefahr bewusst und weiß inzwischen, wie dünn das Eis geworden ist.

Herausforderungen in der "kleinen Welt"

Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist es, die Vorgänge dieser Welt richtig wahrzunehmen, sie einzuschätzen, zu beurteilen und entsprechende persönliche Entscheidungen zu treffen. Damit tut sich der Mensch aber schon in persönlichen Dingen recht schwer. Man hat sich eine Freiheit erkämpft, der man nicht selten hilflos gegenübersteht. Wir wählen uns heute zwar unseren eigenen Partner, bestimmen selbst, welchen Beruf wir ausüben, wo und wie wir wohnen möchten, suchen uns die Gesellschaft aus, die uns genehm ist, und entscheiden auch selbst, was wir hören, sehen und glauben wollen. Das ist noch nicht sehr lange so und ist auch in einigen Teilen der Welt nicht selbstverständlich.

Wie geht es uns aber mit dieser Freiheit? Was fangen wir damit an? Gemessen am Besitz sollten wir die glücklichsten Menschen der Welt sein – sind es aber nicht. Man könnte jetzt einige Gründe anführen. Der ursächlichste Grund ist ein biblischer Begriff – es ist die Sünde. Das mag im Alltag kein gebräuchlicher Ausdruck sein, aber er trifft die Sache im Kern. Sünde ist der Sammelbegriff für alle Zustände, Ungerechtigkeiten und sogar Gefühle, die den Prinzipien des Schöpfers entgegenstehen. Sie steht nicht nur für das Unrecht, das man anderen, sondern auch sich selbst und der gesamten Schöpfung zufügt.

Schließlich steht Sünde nicht nur für einen sich entwickelnden Gedanken und die Tat, sondern für einen Zustand, in dem der Mensch natürlicherweise gefangen ist. Man möchte zwar gerecht und lieb sein, man möchte das Gute tun, ertappt sich aber dann doch dabei, das Schlechte zu machen. Dabei ist es noch gut, wenn man sich seines inneren Konfliktes bewusst ist. Oftmals merkt es der Mensch gar nicht und fühlt sich eigentlich in Ordnung. Dass eine gereizte Stimmung in der Familie herrscht, Beziehungen zerbrechen, Streit und Kampf zum Alltag gehören, liegt ja wohl meist am Anderen, und dass man das übersieht, was man hätte tun können, dafür fallen schon genug Ausreden ein.

So beruhigend Spenden, traditionelle Kirchgänge oder selbst kritische Selbstanalysen sein können, wenn sie keine Veränderungen bewirken, sind sie nicht sehr nützlich.

Herausforderungen in der "großen Welt"

Wie sollen wir mit der großen Welt klarkommen, wenn wir uns schon so schwer mit unserer eigenen kleinen tun? Tatsache ist schließlich – recht nüchtern betrachtet – dass es weltweit Betrug, Korruption, organisierte Kriminalität, tödlichen Fanatismus und himmelschreiende Ungerechtigkeiten jeglicher Art gibt. Man müsste sich blind und taub stellen, um diese Sachen nicht zu bemerken. Und sie sind ein uraltes „Leiden“ der Menschheit. Es durchzieht schon seit Menschengedenken alle Gesellschaftsschichten und Rassen; bei manchen brutaler und auffälliger, bei anderen verborgener, aber nicht weniger menschenverachtend. Der Mensch besaß schon zu Beginn die Freiheit über sein Leben selbst zu entscheiden. Entweder er lässt sich von seinem Schöpfer oder von dessen Gegenspieler inspirieren und führen. Das gehört zur einfachen, aber sehr tiefsinnigen Botschaft der Bibel. Glücklicherweise beurteilt Gott nicht nur die Welt, sondern gibt zahlreiche Ratschläge und Anweisungen. Er zeigt die Möglichkeiten, wie er uns aus unserem Dilemma befreien kann.

Im biblischen Wort werden auch die Entwicklungen in unserer Welt beschrieben. Jesus selbst sprach über die weltweiten Krisen und Konflikte (siehe Matthäus Kap. 24). Dabei ging es Jesus darum, dass Menschen sich ihrer Bestimmung und ihrer Verantwortung bewusst werden. Sie sollten wissen, dass alles, sie selbst und auch die Welt, ein Ende hat, aber es auch einen neuen Anfang gibt.

"Unsere Endlichkeit"

Das Leben kann für einen jeden von uns schon morgen vorbei sein. Dazu braucht es keine globalen Katastrophen und auch keine Untergangsstimmung. Eine Krankheit, ein persönlicher Schicksalsschlag und alles ist vorbei. Als der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider vor wenigen Wochen tödlich verunglückte, wurde es einem ganzen Land plötzlich wieder bewusst, dass mit einem Schlag alles anders sein kann. Da gibt es nichts mehr zu ändern. Was man bis dahin gemacht oder versäumt hatte, ist vorbei und das schneller, als man es sich je hätte (alb)träumen lassen.

Der biblische Vers „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen“ hat mit unserem Leben zu tun. Und Jesus, der jetzt wieder überall besungen wird, hat mit unserem ewigen Leben zu tun. Es ist fatal, wenn wir nur eine christliche Kultur pflegen, aber das Eigentliche außer Acht lassen.

"Den Tatsachen ins Auge sehen"

Tatsache ist, dass immer mehr Menschen hungern – inzwischen über 1 Milliarde – obwohl man sich vorgenommen hatte, bis 2015 die Zahl der Hungernden von 800 000 zu halbieren. Genauso ist es Wirklichkeit, dass wir weit entfernt von einem Frieden sind, an den wir noch vor wenigen Jahren geglaubt haben. Auch das Ausmaß der Krisen auf dem Finanzsektor zeigt, wie schnell sich alles ändern kann und wie schwer man sich bei bestimmten Entwicklungen tut. Schon bei den Terroranschlägen in New York 2001 und bei der Tsunamikatastrophe 2004 wurde deutlich, wie klein diese Welt geworden ist. Überall ist plötzlich mit Gefahren zu rechnen. Das derzeitige Finanzdesaster ist nur eine Steigerung dieser weltumspannenden Unsicherheiten. Die in höchsten Tönen gepriesene Globalisierung zeigt die dunklen Seiten, über die man nicht so gerne sprach. Diesmal bleiben nicht nur Menschen armer Länder auf der Strecke. Plötzlich ist der Wohlstand auch in den reicheren Ländern in Gefahr.

Dass jeder jedem etwas schuldet und die renommiertesten Konzerne trotz ihrer Topmanager mit den unglaublichsten Gagen in Konkurs gehen, verstand sowieso fast niemand. Was wem und warum gehört, wissen nur „Insider“. Warum die einen fast alles und andere fast nichts bekommen, gehört auch zur traurigen Wirklichkeit. Die regelmäßig erscheinenden Schlagzeilen über Umweltkatastrophen und Klimawandel, machen deutlich, dass vieles nicht mehr so ist und niemals wieder so sein wird, wie es einmal war.

"Ein besonderes Geschenk"

Das alles ist der Preis für falsch getroffene Entscheidungen. Gott zwingt keinen Menschen, etwas zu tun oder zu unterlassen. Unser Schicksal wählen wir immer noch selbst. Das mag erschreckend klingen, ist aber gleichzeitig die größte Chance in unserem Leben, denn Jesus stellte fest: "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,6

Ewig leben unter den besten und schönsten Voraussetzungen – wer möchte das nicht? Um uns diese Hoffnung zu geben, kam Jesus vor 2000 Jahren auf die Welt: "Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde." Joh. 3,17 Eigentlich sollte uns Weihnachen an das erinnern, was Gott uns geben möchte. Jesus wurde geboren, um uns einmal das ewige Leben anbieten zu können. Das ist ein weit größeres Geschenk, als wir je anderen geben könnten. Und es ist nicht das Einzige, was wir bekommen. Dort, wo man Jesus und seine Botschaft annimmt, geht ein Licht auf, das alle Lichterketten überstrahlt. Ein Stückchen Welt beginnt sich zu verändern. Wer der Aufforderung Jesu, ihm nachzufolgen, von Herzen nachkommt, den mögen die Hiobsbotschaften vielleicht erschüttern, aber er kommt bald wieder zur Ruhe, weil er das Versprechen Gottes kennt – das Ende jeglichen Elends und die Schöpfung einer neuen Welt, in der nie wieder Stürme, welcher Art auch immer, Unordnung bringen werden. Wenn das kein Geschenk ist!

Diese Artikel werden Sie auch interessieren

Ein besonderes Geschenk
20.12.2008 | Weihnachten einmal anders
Erschienen in: Top Life Aktuell 400
Mehr Zeit zum Leben
25.11.2004 | Ach du liebe Zeit, wo bist du nur geblieben?
Erschienen in: TLA 406
Friede auf Erden
05.12.2005 | Haben sich die Engel in Bethlehem geirrt?
Erschienen in: Top Life Aktuell 605

 

Top Life Aktuell
Ausgabe 3 / 2018
Alle Ausgaben im Archiv
Top Life Spezial
Schöpfung oder Evolution?
Alle Ausgaben im Archiv
Dr. Hans Heinz: "Radikale Veränderungen stehen bevor"

Veränderungen stehen bevor - doch wohin führen sie? Können wir der Zukunft zuversichtlich entgegenblicken? ... [mehr]

CD Tipp
Von Sehnsüchten - Pierre Intering
12 gefühlvolle Gitarrenarrangements von Hawaiin- und Gospelsongs. Das beiliegende 8-seitige Booklet enthält einige Gedanken zur Musik und speziell zu den Liedern.Wer bisher Gitarren-instrumentalmusik nicht kannte oder nichts damit anfangen konnte, wird sie hier auf angenehme Weise neu entdecken. Zum Teil werden die Lieder von div. Instru-menten harmonisch begleitet.

Hörbeispiele unter: www.gitarrenklang.com

Bestellung:
www.toplife-center.com