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Verfasser:Mag. Esther Neumann
Erschienen in:806

Winterphänomen: Kalte Füße

Die Jahreszeit der kalten Füße ist wieder angebrochen. Frauen leiden häufiger darunter als Männer. Eisfüße sind nicht nur unangenehm, sie schwächen das Immunsystem und verschrecken den Partner am Kuscheln im Bett. Was tun dagegen?

Durch den Kältereiz verengen sich die Blutgefäße. Der menschliche Körper hat es so eingerichtet, dass bei Kälte zuerst die wichtigsten Organe genug Wärme bekommen. Diese liegen alle, bis auf das Gehirn, im Zentrum vom Körper: Lunge, Herz, Niere, Leber. Also wird dort zuerst einmal für Wärme gesorgt, in Form einer besseren Durchblutung. So kommen die Extremitäten, sprich Hände und Füße, zu kurz. Dadurch sind Eisfüße und Eishände vorprogrammiert. Wer ständig unter kalten Füßen und Händen leidet, sollte sich einmal bei seinem Hausarzt untersuchen lassen. Es könnten Symptome von ernst zu nehmenden Erkrankungen sein: Schilddrüsenerkrankung, Herzfehler, Diabetes oder niederer Blutdruck.

Kalte Extremitäten wirken sich negativ auf das gesamte Immunsystem aus, denn in Folge sind auch die Schleimhäute in Mund und Nase kalt. Diese sind die Eintrittspforten von Bakterien und Viren. Sind Schleimhäute nicht richtig durchblutet und befeuchtet, können sie ihre Aufgabe als Schranke gegen eintretende Krankheitskeime nicht erfüllen. Kalte Füße bei Frauen erhöhen auch die Gefahr von Scheidenpilzen, Blasenentzündungen und Kopfschmerzen. Kalte Extremitäten signalisieren Durchblutungsstörungen. Dagegen gibt es Hausmittel. Bewegungsmangel ist oft ein Grund von Durchblutungsstörungen. Wir sitzen viel zu viel. Also immer wieder einmal aufstehen, sich bewegen, strecken, beugen, drehen, etwas Zehengymnastik, einen Bleistift mit den Zehen aufheben, einen Softball mit den Händen kneten. Durch diese Übungen kommt der Blutfluss wieder in Schwung.

Nützt dies immer noch nicht, ist ein wechselwarmes Fußbad angesagt. Man braucht dazu zwei Kübel. In den einen füllt man Wasser mit 15 – 17 Grad, in den anderen solches von etwa 37 Grad. Man taucht nun die Füße fünf Minuten in das warme Wasser und dann für einige Sekunden ins kalte. Das wiederholt man vier Mal. Mit dem kalten Kübel schließt man ab.

Auch ein ansteigendes Fußbad hilft. Man fängt mit etwa 35 Grad an und schüttet alle paar Minuten heißes Wasser nach, bis eine Temperatur von 42 Grad erreicht wird. Der Kübel sollte möglichst hoch sein, damit auch die Unterschenkel im warmen Wasser stehen. Eine Wolldecke über die Knie gelegt, hält die Wärme zurück. Wenden Sie diese Fußbäder schon bei den ersten Anzeichen einer Erkältung an. Sie sollten jedoch nicht bei Krampfadern durchgeführt werden!

Oft kann Erkältung durch die Fußbäder vertrieben werden, besonders dann, wenn man auch noch mit Salbeitee gurgelt und viel trinkt. Dem Badewasser wird noch ätherisches Öl zugefügt. Besonders eignen sich: Latschenkiefer, Fichte, Tanne, Rosmarin, Ingwer. Wer keine ätherischen Öle zur Hand hat, fügt eine Abkochung aus Teekräutern bei. Es eignen sich dazu Schafgarbe, Wermut, Tausendgüldenkraut, Ingwer, Lavendel, Johanniskraut. Sie alle wirken durchblutungsfördernd. Auch Salzbäder wirken. Eine Handvoll Salz in das Fußbad geben und mindestens 10 Minuten im warmen Wasser bleiben, abtrocknen und mit Lavendel- oder Johanniskrautöl einreiben. Wollsocken anziehen und etwas ausruhen.

Solche Fußbäder wirken sich auch auf andere Körperteile aus. Sie härten ab, trainieren die Gefäße, wirken stabilisierend auf die Schleimhäute im Nasen-Rachenraum und sorgen für ein wohliges Gefühl. Wer möchte, kann sogar ein kaltes Fußbad nehmen. Kalt heißt 12 – 18 Grad. Die Füße sollten bei dieser Anwendung aber vorher warm sein. Mit 15 Sekunden eintauchen fängt man an, Füße kurz raus, wieder rein und die Zeit etwas steigern, bis eine Minute. Füße nicht abtrocknen, sondern auf einem Tuch im Stand gehen und Fußgymnastik machen, bis die Füße wieder warm sind. Anschließend kann man spazieren gehen. Wer dazu zu müde ist, zieht sich warme Socken an und legt sich ins Bett. Kalte Fußbäder darf nicht machen, wer Harnwegsinfekte, akuten Ischias oder Krampfneigung in den Beinen hat. Wöchentliche Saunabesuche mit Wassertreten im Kneipp-Becken sind ebenfalls sehr empfehlenswert.

Warme Socken, am besten handgestrickte Wollsocken, und bequeme Schuhe mit einer Thermosohle als Einlage sind bei kalten Füßen ein Muss, auch wenn es gegen die Mode verstößt. Haben die Füße in den Schuhen genügend Platz, wirkt die Luft darum herum als Wärmeschutz.

Einschlafen mit kalten Füßen gelingt auch nur sehr schwer. Darum vor dem Schlafengehen ein warmes Fußbad nehmen. Man kann dabei auch wunderbar abschalten. Kerzenlicht, ruhige Musik oder ein gutes Buch helfen mit. Tun wir uns an den langen Winterabenden einfach hin und wieder etwas Gutes. Das hebt unsere Stimmung und stärkt unsere Abwehr. Von innen hilft ein wärmender Tee mit, den Körper auf eine angenehme Wärme zu bringen. Ingwer, Lavendel, Holunderblüten, Thymian, Linde oder eine Mischung aus Baldrian, Melisse, Hopfen und Süßholz helfen uns dann auch noch beim Einschlafen.

Tipps gegen kalte Füße:

Fußgymnastik

Beim Sitzen Beine nicht übereinander schlagen

Warme Socken und Schuhe anziehen

Wechselfußbad

Aufsteigedes Fußbad

Salzfußbad

Kaltes Fußbad

Ätherische Öle oder Teekräuter zufügen

Ölmassage

Wärmende Tees

Kein Nikotin und Kaffe, denn diese verengen die Blutgefäße

Saunabesuche

Viel Bewegung

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