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Verfasser:Mag. Esther Neumann
Erschienen in:601

Tee - heiße Tipps für kalte Tage

Verschiedene Tee´s und ihre Wirkungen

(c) photos.com
An feucht-kalten Wintertagen gibt es nichts Schöneres, als in einer gemütlichen, warmen Ecke an einer Tasse duftendem, warmem, süßem Tee zu nippen. Neben den einheimischen Kräuter- und Früchtetees gibt es viele exotische Teesorten in den Regalen der Supermärkte, Naturkostläden und Dritte-Welt-Läden. Was für Inhaltsstoffe stecken in den verschiedenen Sorten und was für Wirkungen sind zu erwarten?

Rotbusch-Tee

Der Rotbusch-Tee, auch Rooibush- oder Massai-Tee kommt aus dem westlichen Südafrika. Für die Zubereitung nimmt man etwa 2 gehäufte Esslöffel und übergießt mit einem Liter kochendem Wasser. Je nachdem wie stark man den Tee haben will, lässt man 5-10 Minuten ziehen. Der Rotbuschtee ist koffeinfrei und enthält nur sehr wenig Gerbstoffe. Er ist sehr mineralstoffreich. Man findet darin Aluminium, Kalcium, Eisen, Magnesium, Mangan, Kalium, Spuren von Vitamin C und Flavonoide.

Nach Aussagen südafrikanischer Heilkundiger verspricht die regelmäßige Anwendung Linderung bei Rheuma, Akne und hohem Blutdruck. Er soll auch bei Schlaflosigkeit helfen. Wissenschaftlich sind diese Erfolge nicht nachgewiesen. Aber da keine Gegenanzeigen bekannt sind, spricht nichts dagegen, ihn regelmäßig zu trinken.

Lapacho-Tee

Dieser Tee wird aus der roten inneren Rinde des Lapacho-Baumes gewonnen, der in den Regenwäldern zwischen Mexiko und Argentinien wächst. Lapacho-Tee galt bei den Inkas als Heilpflanze. Er wurde bei Fieber, Entzündungen, Rheuma, Pilz- und Virusinfektionen, ja sogar bei Krebstumoren angewendet.

1-2 Esslöffel Rinde werden in einem Liter Wasser fünf Minuten gekocht und dann 15-20 Minuten ziehen gelassen. Der Tee ist koffeinfrei, hat wenig Gerbstoffe und schmeckt sehr mild aromatisch, da er Vanillin und Vanillinsäure enthält. Weitere Inhaltsstoffe sind Lapachol, ein Flavonoid, dem antibiotische und immunstimulierende Wirkung zugeschrieben wird, ätherische Öle, Cumarine und Harze. An Mineralstoffen finden wir Eisen, Kalium, Mangan und Jod in diesem Rindentee.

Zitronengrastee

Dieser erfrischende Tee ist auch unter dem Namen Lemongras bekannt. Er wird aus einer etwa 1,50 m hohen grasartigen Pflanze gewonnen. Bekannt ist diese vor allem in Indien. In unseren Breiten kann man dieses schöne Gras als Kübelpflanze halten. Geruch und Geschmack sind charakteristisch zitronenartig, was auf das ätherische Öl Citral zurückzuführen ist. Es enthält auch viele andere wertvolle ätherische Öle und Flavonoide. Das Gras kann auch zum Würzen verwendet werden. In seiner Heimat gilt es als Hustenmittel, es wirkt fiebersenkend, beruhigend und schmerzstillend. Für den Tee verwendet man 1-2 Teelöffel voll geschnittenes Kraut, gießt mit einer Tasse kochendem Wasser auf und lässt etwa 10 Minuten ziehen. Mate

Dieser Tee zählt seit langer Zeit zu den verbreitetsten Genussmitteln Südamerikas und ist auch bei uns bekannt. Zur Gewinnung dienen Blätter des wild wachsenden Matestrauches oder kultivierte Sorten. Blätter, Blattstiele und junge Triebspitzen werden nicht fermentiert, sondern lediglich über offenem Feuer getrocknet. Dadurch entsteht der leichte Rauchgeschmack. Mate enthält viele Gerbstoffe und reichlich Coffein. Übermäßiger Genuss wird mit Speiseröhren- und Rachenkrebs in Verbindung gebracht.

Schwarztee

Zahlreich sind die Namen der Teepflanze Camilla sinensis, einer Kamelienpflanze: Ceylon Tee, Darjeeling, Assam, englische Mischungen, Russischer Tee. Sie haben eine widersprüchliche Wirkungsweise. Auf der einen Seite beleben sie, aber sie beruhigen auch. Warum? Das liegt an zwei wichtigen Inhaltsstoffen, dem Coffein, früher auch Tein genannt, und dem Tannin, einem Gerbstoff. Je länger der Tee zieht, desto mehr beruhigende Gerbstoffe werden gelöst. Ganz aufgehoben wird aber die anregende Wirkung nicht. Schwarztee wird fermentiert.

Grüntee

Der unfermentierte Grüntee stammt von den gleichen Pflanzen wie der Schwarztee, nur wird er eben nicht der Fermentation unterzogen. Er enthält daher mehr von den ursprünglichen Inhaltsstoffen der Pflanze, also auch mehr Coffein und Vitamin C als der Schwarztee. Beliebt geworden ist der Grüntee wegen seiner antioxidativ wirkenden Flavonoide. Sie können aggressive sauerstoffhaltige Radikale unschädlich machen und haben daher eine Krebs vorbeugende Wirkung. Aller-dings gibt es viele andere flavonoidhaltige pflanzliche Nahrungsmittel und Kräutertees, die frei sind von den Nachteilen des Coffeins. Dazu gehören die Zitrusfrüchte, Weintrauben, Johannisbeeren, Kirschen, Äpfel, Paprika, Zitronengras, Zwiebeln u.a.

Weißtee

In China gilt dieser Tee als besondere Köstlichkeit. Die Herstellung ist ein aufwändiges Verfahren, bei dem nur ungeöffnete Blattknospen verwendet werden. Zuerst wird auf Trockengestellen an der Luft getrocknet, was zu einer leichten Fermentation führt. Darauf wird der Tee kurz erhitzt und dann in warmer Luft weiter getrocknet. Mit der Zeit bildet sich ein weißer Flaum auf den Blättern, hervorgerufen durch austretenden Zellsaft. Dann ist der Tee fertig. Die Prozedur dauert 2-3 Tage. Auch dieser Tee enthält Coffein und Gerbstoffe.

Vorsicht

Die Gerbstoffe in Schwarz-, Grün- oder Weißtee können die Aufnahme von Eisen im Magen-Darm-Trakt hemmen. Das erklärt auch warum in asiatischen Ländern, wo sehr viel von diesem Tee getrunken wird, Eisenmangel-Anämie sehr weit verbreitet ist. Auch auf die unerwünschten Nebenwirkungen des Coffins sei hingewiesen. Coffein unterdrückt die Müdigkeit, ohne dass diese wirklich verschwindet. Coffein senkt die zum Gehirn gelangende Glukosemenge. Dadurch kommt es zu einer Unterzuckerung des Gehirns und zu einer Verminderung der Leistungsfähigkeit. Außerdem kann Coffein zu einer Abhängigkeit führen, die eine immer größere Menge notwendig macht.

Bei einigen Teesorten ist bei regelmäßigem Genuss Vorsicht geboten, da neben erwünschten Effekten auch unerwünschte pharmakologische Wirkungen auftreten können. Wechseln wir also immer wieder einmal unseren Teegenuss.

Vergessen wir neben all diesen exotischen Teesorten aber nicht unsere heimischen Kräuter- und Früchtetees. Sie sind in ihrer Vielfalt und Farbenpracht eine wahre Augenweide und verwöhnen unsere Sinne. Gerade an kalten Wintertagen brauchen wir solche Muntermacher ganz besonders.

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