Verfasser: | Pierre Intering |
Erschienen in: | Top Life Aktuell 505 |
Risiko - die Bugwelle des Untergangs
Von New Orleans und anderen Katastrophen
Es wäre nicht verwunderlich, würde das Wort "Wasser" in diesem Jahr zum Unwort des Jahres erklärt werden. Nach zahlreichen Überschwemmungen in vielen Teilen der Welt traf es New Orleans, die berühmte Jazz-Hauptstadt der Welt am Mississippi-Delta. Mit ihr traf es eine Stadt, in der die Kriminalität um ein Vielfaches höher liegt als in anderen Städten Amerikas - sie gilt als "Hauptstadt des Mordes". Vergnügen und Glücksspiel prägten ihr Image. Nun liegen viele der beliebten Casino-Schiffe zerstört an Land. Ausgerechnet Wasser, das Element des Lebens, brachte Tod und Verwüstung.Eine bekannte Gefahr
Etwa 2 Monate vor der Katastrophe warnte die Professorin für Gefahreneinschätzung und Notstandshilfe, Shirley Laska, vor dem amerikanischen Kongress: "Es gibt keinen einzigen sicheren Ort in New Orleans." Das hat auch seinen Grund: "Vor 100 Jahren war New Orleans nur in einem schmalen Halbmond besiedelt, entlang des Mississippi, aber in gehörigem Abstand davon und nur auf der natürlichen Höhe. Die Alten wussten, dass im Sumpfgebiet ein Überleben nicht möglich war. Dann kam Ingenieur Baldwin Wood mit seinem revolutionären Pumpenkonzept, um das Gebiet am See Pontchartrain trockenzulegen. Hohe Dämme wurden gebaut, das Regenwasser wurde in Kanäle abgepumpt. Die Bevölkerungszahl explodierte, auf heute 485.000 Einwohner. Doch die Stadt sinkt, etwa zweieinhal Zentimeter im Jahr, weil ständig das Grundwasser abgepumpt wird." (Der Standard)
Die Gefahr war den meisten bekannt. Viele Studien, wissenschaftliche Abhandlungen und selbst die Katastrophenschutzbehörde warnten seit Jahren vor den Folgen eines "Monster-Hurrikans". Man konnte die nun eingetroffenen Szenarien genau vorhersagen. Genützt hat dies aber nicht viel.
Risiko ist die Bugwelle ...
"Risiko ist die Bugwelle des Erfolges" (Carl Amery, dt. Schriftsteller) - nach diesem Motto meint der Mensch immer weiter seine natürlichen Grenzen ohne Gefahren verschieben zu können. Die meisten der Katastrophen in den letzten Jahrzehnten sind der Risikofreudigkeit und nicht selten auch der Vermessenheit des scheinbar so vernünftigen Menschen zuzuschreiben. Die Zerstörung und Umwidmung des natürlichen Lebensraumes rächt sich nach Meinung der Umwelt-Experten. Dazu zählen die weltweit massiven Abholzungen, die steigende Verstädterung, die Verbetonierung, die Luftverschmutzung und vieles mehr. Selbst die Auswirkungen des Elektrosmogs auf unser Klima ist Gegenstand von Diskussionen.
Manche Umweltthemen wurden von einigen Ländern angepackt. Viele Warnungen bleiben aber ungehört. Halbherzige Gegenmaßnahmen sollen den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Und wenn etwas passiert, dann ist es die unberechenbare Natur, der zornige Gott oder einfach nur evolutionäres Schicksal. Man riskiert weiter ... und erlebt nicht die Bugwelle des Erfolges, sondern die des Untergangs.
Und was riskiere ich?
Die Verantwortlichen in der Politik und der Wirtschaft auf ihre Pflichten z.B. betreffs des Umweltschutzes hinzuweisen ist eine Sache - eine andere ist die eigene Verantwortung. Die gibt es nämlich auch noch. Bis zu einem bestimmten Grad sind wir doch alle durch unseren Konsum Beteiligte - ob wir wollen oder nicht. Dies wurde schon sehr früh beklagt: "Alle wollen zurück zur Natur - nur keiner zu Fuß!"
Mindestens so besorgniserregend wie das ökologische Ungleichgewicht sind gesellschaftliche Entwicklungen. Es wäre müßig, all den Frust, die Probleme und familiären Katastrophen in den Beziehungen aufzuzählen. Persönliche Erlebnisse und Klatsch versorgen uns reichlich mit den Schattenseiten des Lebens. Verwundert sei auch hier die Frage gestellt: Wann lernt der Mensch endlich aus seinen Fehlern? Kann es sein, dass bestimmte Grundprinzipien des Lebens überhaupt nicht verstanden werden? Wer bestimmt überhaupt diese Prinzipien? Bei dieser letzten Frage fängt das Problem schon an. Es gibt keinen verbindlichen Maßstab, der Lebensgrundsätze festlegen könnte. So verliert z.B. der Ehebund zwischen Mann und Frau immer mehr an Bedeutung. An dessen Stelle treten geschlechtsunabhängige Lebensabschnittspartner. Welche Folgen dies langfristig auf die Gesellschaft hat, wird dabei kaum beachtet. Man riskiert es eben - bis zur großen "Bugwelle", die aber nicht den Erfolg, sondern eher den Untergang bringt.
Die Strafe Gottes bei den Katastrophen liegt wohl eher darin, dass ER die Menschen sich selbst überlässt und nicht mehr ihre Fehler "ausbügelt". Nicht, weil sie versehentlich Fehler begehen, sondern weil sie unbeirrbar an ihren eigenen Plänen festhalten, auf dem Gott und seine Lebensgrundsätze keinen wirklichen Platz haben. Der Glaube hat mehr mit Kultur und Philosophie zu tun als mit einem vertrauensvollen Verhältnis zum Schöpfer und seiner Schöpfung.
Die Rettung liegt so nah
In seiner berühmten Endzeitrede warnte Jesus vor all den Katastrophen, die auf die Menschheit zukommen sollten: Unruhen, weltweite Kriege, Hunger, himmelschreiende Ungerechtigkeiten, religiöse Verführungen und manches mehr sollten die Menschen in Zukunft erwarten. Es ist unbestritten, dass das 20. Jahrhundert den vorläufigen Höhepunkt all dieser Katastrophen bildete. Die ersten 5 Jahre des 21. Jahrhunderts waren alles andere als ermutigend. Die Welt erlebt nach einer relativen Zeit des Friedens eine noch nie da gewesene Unsicherheit - Terror, Unglücke und Naturkatastrophen lösen sich diesbezüglich in den Schlagzeilen ab.
Das Angebot von Jesus Christus gilt aber auch heute noch: "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht." Matth.11,28-30
Jesus lädt zu einem Tausch ein: Er nimmt unsere Sorgen und Lasten und wir nehmen sein Joch - ein Sinnbild für unsere Bereitwilligkeit, uns von ihm führen zu lassen. Wir können frei werden von all unseren Abhängigkeiten und all unserer Schuld. Durch Gottes Macht an unseren Herzen können wir ein neues Leben beginnen. Unsere Pläne, unsere Gedanken, unsere Worte und letztendlich unser Handeln werden durch unser Vertrauen zu IHM völlig verändert. Auch wenn damit noch nicht der paradiesische Zustand hergestellt ist, sind wir doch auf dem Weg dahin - denn Gott wird nach dem Zerfall dieser unvollkommenen Welt eine vollkommene schaffen. Wenn wir IHM heute vertrauen, werden wir sein Geschenk des ewigen Lebens bekommen - nichts weniger hat die christliche Hoffnung zum Inhalt.
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